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Dreizehn Dolgenbrodter Wohnungen durchsucht

■ Dorfbewohner sollen vor dem Brandanschlag Grundstücke billig verkauft haben

Potsdam (AP) – Wegen des Verdachts der Untreue sind die Wohnungen von 13 ehemaligen Gemeindevertretern des brandenburgischen Ortes Dolgenbrodt durchsucht worden. Dabei wurden gestern in Amtsräumen und Wohnungen umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt.

Den früheren Gemeindevertretern wird vorgeworfen, 1991 Grundstücke ihres Ortes weit unter Wert an Dorfbewohner verkauft zu haben. In den vergangenen Wochen waren Spekulationen über einen Zusammenhang zwischen den Grundstücksgeschäften und dem 1992 verübten Anschlag auf ein bezugsfertiges Asylbewerberheim laut geworden. Bisher gebe es keine gesicherten Hinweise für einen Zusammenhang zwischen den Spekulationen und der Brandstiftung, betonte die Staatsanwältin Petra Marx. In Haft ist derzeit noch einer von vier Dorfbewohnern, die im Verdacht stehen, den Anschlag organisiert und den Brandstifter mit insgesamt 12.000 Mark bezahlt zu haben. Nach bisherigen Erkenntnissen der Potsdamer Ermittler hatten die früheren Gemeindevertreter von Dolgenbrodt 1991 bei einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen, den Quadratmeterpreis der Grundstücke in dem Ort unabhängig von ihrer Lage auf eine Mark festzulegen. Der tatsächliche Wert der unbebauten Grundstücke habe damals jedoch nach Berechnungen von Gutachtern bei 40 Mark pro Quadratmeter gelegen. Die Gemeindevertreter sollen dann sechs Dorfbewohnern Grundstücke mit einer Gesamtgröße von 4.294 Quadratmetern zum Quadratmeterpreis von einer Mark verkauft haben. Bei drei weiteren Grundstücksverkäufen soll der Preis bei zehn Mark pro Quadratmeter gelegen haben.

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