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Es riecht nach Intifada

■ In letzter Minute: Netanajahu und Arafat suchen Siedlungskompromiß

Jerusalem (dpa/taz) – Palästinenser haben gestern in Ost-Jerusalem mit friedlichen Demonstrationen gegen das israelische Siedlungsprojekt Har Homa begonnen. Gleichzeitig versuchte der jordanische Kronprinz Hassan, die Konfrontation zwischen Israelis und Palästinensern wegen des Bauvorhabens zu entschärfen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Chef der palästinensischen Autonomieverwaltung, Jassir Arafat, wollten sich noch in der Nacht am Kontrollpunkt Eres zum Gaza-Streifen treffen. Vor dem Jerusalemer Parlament sagte Netanjahu gestern, mit den Baumaßnahmen werde „noch in dieser Woche“ begonnen.

Hassan sagte nach einem Treffen mit Arafat in Gaza: „In den nächsten Tagen und Wochen werden sich hier eine Menge Dinge bewegen, aber was bleibt, ist der unbedingte Wille, die Region vom Alptraum der Gewalt zu befreien.“ Arafat bezeichnete das Bauprojekt, das Wohnungen für mehr als 30.000 Juden im arabischen Osten Jerusalems schaffen soll, erneut als „Bruch all dessen, was wir mit den Israelis vereinbart haben“. Auch Hassan meinte, die arabische Seite werde eine „Verschlechterung der Lage in Jerusalem nicht zulassen“.

Der von vielen Seiten befürchtete Baubeginn auf dem Ostjerusalemer Hügel Abu Ghneim verschob sich gestern zunächst. Neben Baggern und zahlreichen schwerbewaffneten israelischen Soldaten trafen dort einige Dutzend palästinensische Demonstranten ein, darunter Faisal Husseini, der inoffizielle PLO-Repräsentant in Jerusalem. Er errichtete zwei Zelte auf dem Baugelände und erklärte, er werde sein Büro dorthin verlegen. Husseini warnte vor Gewaltbeginn, erklärte jedoch: „Ich kann den Geruch des Aufstandes, der Intifada, riechen.“ Die palästinensische Zeitung al-Hajat al-Dschadida meldete gestern, in palästinensischen Krankenhäusern seien Betten geräumt worden, um auf eine mögliche Gewaltwelle vorbereitet zu sein.

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