: Investitionen auf Rekordniveau
■ Arme Länder erhielten 244 Milliarden Dollar aus privater Hand. China profitiert am stärksten vom Geldsegen
Washington (AP) – Die privaten Investitionen in Entwicklungsländern haben sich in den vergangenen vier Jahren verdoppelt und 1996 den Rekordwert von 244 Milliarden Dollar erreicht. Wie die Weltbank am Sonntag in Washington mitteilte, macht Kapital aus privaten Quellen schon mehr als 80 Prozent des gesamten Geldzuflusses an die Dritte Welt in Höhe von 285 Milliarden aus. Die Hilfe von offiziellen Stellen stagniert hingegen; die langfristige Entwicklungshilfe ist sogar deutlich rückläufig.
Grund für den Boom der Privatinvestitionen sind nach Ansicht der Weltbank in erster Linie Reformen und Stabilisierungserfolge in vielen Entwicklungsländern. Aus dem Weltbankbericht mit dem Titel „Weltweite Entwicklungsfinanzierung“ geht aber auch hervor, daß viele Regionen nicht am Anstieg des privaten Mittelflusses teilhaben. So gingen nur 6,9 Milliarden Dollar in den arabischen und nordafrikanischen Raum, 10,7 Milliarden nach Südasien und 11,8 Milliarden ins mittlere und südliche Afrika. Den Löwenanteil von 108,7 Milliarden Dollar konnten die aufstrebenden Staaten Ostasiens anziehen. China führt mit 52 Milliarden die Länderliste an.
Für die weniger bevorzugten Länder vor allem in Afrika wirft nach Ansicht der Weltbank der Rückgang der Entwicklungsfinanzierung von offiziellen Stellen akute Probleme auf. Waren es 1990 noch 56,3 Milliarden Dollar, kamen 1996 nur noch 40,8 Milliarden aus diesen Töpfen. Für langfristige Wirtschaftshilfe und Armutsbekämpfung bleibt immer weniger Spielraum, so die Weltbank.
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