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Jedem Bundestagsabgeordneten sein Büro

■ Ehemaliges DDR-Außenhandelsministerium ist für Bundestag fertig

Das Domizil des ehemaligen DDR-Außenhandelsministeriums Unter den Linden 50 ist für den Deutschen Bundestag hergerichtet worden. Die 487 Büros können nunmehr nach zweieinhalb Jahren des Umbaus planmäßig dem Bundestag zur Einrichtung übergeben werden, sagte gestern Bundesbauminister Klaus Töpfer (CDU) bei der Besichtigung des Gebäudes. Die Sanierung sei mit 121,7 Millionen Mark im vorgesehenen Kostenrahmen geblieben. Zwei weitere, schon seit längerem instand gesetzte Bundestagshäuser mit etwa 300 Büros liegen schräg gegenüber an der Ecke Unter den Linden/Wilhelmstraße.

Das neue Gebäude wird wahrscheinlich längere Zeit leer stehen. Der Parlamentsbetrieb soll erst 1999 von Bonn nach Berlin verlegt werden. Eine Zwischennutzung werde es wohl nicht geben, meinte Töpfer. Der Komplex wurde von Grund auf saniert. Hinter einer hellen Natursteinfassade entstand ein modernes Bürogebäude mit 16.620 Quadratmetern Hauptnutzfläche. Später soll hier vorwiegend die Bundestagsverwaltung untergebracht werden.

Mit dem neuen Gebäude stehen den Bundestagsabgeordneten jetzt in Reichstagsnähe insgesamt rund 700 Büros zur Verfügung. Rein rechnerisch gebe es damit für jeden Bundestagsabgeordneten einen Arbeitsplatz im Bereich des künftigen Parlamentsviertels.

Töpfer betonte, daß auf den Baustellen des Bundes in Berlin überwiegend mittelständische Unternehmen aus der Region Berlin- Brandenburg beschäftigt sind. An dem neuen Gebäude waren ausschließlich deutsche Unternehmen, davon 27 aus Berlin, beteiligt. Doch das Bundestagsgebäude hat einen Schönheitsfehler: Töpfer berichtete, bei Baustellenkontrollen im vergangenen Jahr seien neun illegal beschäftigte Bauarbeiter festgestellt worden. Insgesamt wurden nach Darstellung Töpfers vom Bund seit Januar 1996 in Berlin 880 Aufträge mit einem Volumen von rund 541 Millionen Mark vergeben, davon etwa 690 Aufträge mit einem Volumen von 300 Millionen Mark an Berliner Firmen. ADN/taz

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