: Kirche will keine Bäume
■ Naturschützer kritisieren kirchliches Bauvorhaben und Bezirksbauamt
Schwere Fehler haben Umweltschützer der evangelischen Kirche und dem Friedrichshainer Bauamt bei der Planung des neuen Kirchlichen Zentrums vorgeworfen. Bei der Vorbereitung für den Neubau auf dem Gelände des Missionshauses in der Georgenkirchstraße sei die Vernichtung von 21 gesunden alten Bäumen, darunter auch eine als Naturdenkmal ausgewiesene Kastanie, in Kauf genommen worden, sagte Nikolas Bisom von der Baumschutzgemeinschaft gestern.
Die über 150 Jahre alte Roßkastanie stehe unter besonderem Schutz, der nur vom Berliner Senat aufgehoben werden kann. Darüber sei aber bislang noch gar nicht entschieden, betonte Bisom. Ein Antrag für das Fällen der Bäume liege derzeit nur der Bauverwaltung des Stadtbezirkes vor. Auch das zuständige Natur- und Grünflächenamt sei nicht informiert worden. Die evangelische Kirche habe inzwischen zugesagt, das Fällen der Bäume zunächst aufzuschieben.
Die Berlin-Brandenburgische Kirchenleitung hatte Ende März grünes Licht für das Bauvorhaben gegeben und den Kostenrahmen auf 67 Millionen Mark festgelegt. Für das neue Zentrum, in dem die landeskirchliche Verwaltungsbehörde, das Konsistorium sowie das Berliner Missionswerk und weitere kirchliche Arbeitsbereiche neue Räume erhalten sollen, soll den Plänen zufolge das bisherige Missionshaus am Friedrichshain rekonstruiert und durch einen Neubau ergänzt werden. epd
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