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Neun Häftlinge im Hungerstreik

■ Türken und Kurden in Oslebshausen gegen Abschiebepraxis

Neun Häftlinge der Justizvollzugsanstalt (JVA) Oslebshausen sind Montag mittag in den Hungerstreik getreten. Nach Auskunft von Dr. Manfred Wiegand wollen die Kurden und Türken mit ihrem Streik gegen die gängige Abschiebepraxis demonstrieren. Wiegand ist Anstaltsleiter der Justizvollzugsanstalt Blockland und Vertreter von Hans-Henning Hoff, Leiter der JVA-Oslebshausen. Die hungerstreikenden Strafhäftlinge wären ausnahmslos zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt worden und von Abschiebung bedroht, sagte Wiegand. Nach gängigem Recht kann auf die Vollstreckung der Strafe verzichtet werden, um den ausländischen Häftling abzuschieben. Im Falle einer bevorstehenden Abschiebung dürfe die Anstalt den Häftlingen aufgrund der Fluchtgefahr keinen Urlaub oder eine Lockerung der Haft gewähren. Auch dagegen würden die Häftlinge demonstrieren, so Wiegand. Derzeit würden „laufend Gespräche“mit den Insassen geführt, um weitere Motive zu ergründen. Der ärztliche Dienst sei eingeschaltet. Außerdem würde das Gewicht der Gefangenen regelmäßig kontrolliert, versicherte Wiegand. In bezug auf die Abschiebepraxis sehe er jedoch keine Möglichkeit, den Häftlingen zu helfen. Wiegand: „Ich kann die Abschiebepraxis der Ausländerbehörde nicht ändern.“ kes

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