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Hunde-BSE gefunden

■ Ansteckung durch Dosenfutter: Britische Studie wurde verschwiegen

Glasgow (taz) – Hunde können BSE bekommen. Das hat die britische Regierung sechs Jahre lang verschwiegen. Bisher hatte man angenommen, daß sich Hunde nicht durch infiziertes Dosenfutter anstecken können – im Unterschied zu Katzen: Mindestens 75 Katzen sind an der felinen Form des Rinderwahns gestorben, weil sie Futter gefressen hatten, das Fleisch von BSE-Rindern enthielt.

Das britische Landwirtschaftsministerium ließ 1991 die Hirne von 444 Jagdhunden untersuchen. Einige der Tiere hatten vor ihrem Tod unerklärliche Leistungsschwankungen gezeigt. Gegenüber dem Independent bestätigte ein Sprecher des Ministeriums nun, daß mehrere der untersuchten Hundehirne Anzeichen von BSE aufgewiesen hätten. Man habe die winzigen Fasern entdeckt, die auch bei der BSE-verwandten Schafkrankheit Scrapie auftreten.

„Wenn man diese Fasern findet“, sagte der Mikrobiologe Stephen Dealler von der Universität Leeds, „kann man absolut sicher sein, daß die Hunde die Krankheit hatten. Es ist einfach unglaublich, daß dieses Ergebnis der Regierung schon vor den letzten Wahlen bekannt war.“ Einer der damals an der Untersuchung beteiligten Tierärzte, Ian McGill, verweigerte gegenüber dem Independent jede Stellungnahme und verwies statt dessen ans Ministerium. Das hatte den Befund 1992 an den Sonderausschuß weitergegeben, der die Regierung in BSE-Fragen berät.

Seit September 1990 dürfen bei der Tierfutterherstellung bestimmte Fleischabfälle, in denen sich der Erreger konzentriert, nicht mehr verwendet werden. Wenn man die Erfahrungen mit anderen Tierarten zugrunde legt, dürfte die Inkubationszeit bei Hunden vermutlich sieben bis acht Jahre betragen.

Der Vizepräsident des Verbandes britischer Tierärzte, Ted Chandler, widersprach gestern dem Independent-Bericht. Bei 19 Hunden seien zwar Gewebeveränderungen gefunden worden, diese seien aber nicht typisch für BSE. Ralf Sotscheck

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