: Öffentlich schweben
■ Das „Haus Drei hebt ab“und feiert vier Tage lang seinen 15. Geburtstag
Rund herum mit bunten Stoffbahnen geschmückt, die nur darauf warten, daß der Wind ihnen aufhilft und sie in luftige Bewegung versetzt. Das „Haus Drei“ist bereit, seine Geburtstagsgäste zu empfangen, mit allen Zutaten eines Sommerfestes, mit Flohmarkt, Spielaktionen und Musik im Park – und mit hoffentlich viel Wind für die Kunst zwischen alten Bäumen. Fünfzehn Jahre – was so unverschämt jung klingt, das liegt für ein Kulturzentrum natürlich jenseits jedes Teenagerkummers. Man hat dann bereits Kanten und eben eine Vergangenheit. Und ohnehin wird Stadtkultur in diesem ehemaligen Gebäude des Altonaer Krankenhauses schon länger gemacht. Seit 1973, damals noch von der AFA (“Aktive Freizeitgestaltung Altona“). Nach deren Konkurs 1982 gründet sich der Nachfolgeverein „Haus Drei“und beginnt noch im selben Jahr die Arbeit. Mit den Schwerpunkten der ImmigrantInnen- und Frauenarbeit, der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Theaterarbeit. Seitdem hat sich manches verändert. Wirklich einschneidend war vor allem 1987 die Einstellung der offenen Jugendarbeit. Mehrfach waren überforderte MitarbeiterInnen und Gäste von „schwierigen“Jugendlichen körperlich angegriffen worden. Lange und erbitterte Diskussionen folgten. Noch heute ist zu merken, wie heikel und bedrohlich dieser Moment für das Haus Drei gewesen ist.
Der Einrichtung geht es, so Fritz Gleiß, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, vor allem um Raum für Ausdrucksmöglichkeiten, um Begegnungen mit einer vielgestaltigen Kultur – unabhängig von institutionellen Erwartungshaltungen. Konzerte, Lesungen, Theater- und Kabarettabende.
Im ganzen gibt es im Haus Drei nicht bloß fünf Veranstaltungsräume und zwei Werkstätten plus eine „echte“Kneipe und sieben Eingänge, im ganzen gesehen hat das Haus Drei viele verschiedene Plätze mehr.
Elisabeth Wagner
bis So, 9. Juni, Haus Drei, Hospitalstr. 107
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