■ Paradies Ufa-Fabrik?: Die große Ausnahme in der Kulturwüste
Helga Krickl, 43 Jahre, Taxifahrerin
Innerhalb Berlins könnte man die Ufa-Fabrik schon als Paradies bezeichnen. Mit Sicherheit ist sie etwas Besonderes. Die Leute setzen hier ganz eigenständig ihre Ideen um. Und seit 18 Jahren machen sie das auch sehr professionell. Früher war ich öfter hier, da war mein Interesse auch größer. Jetzt bin ich auch nur auf Besuch in Berlin, aber die Ufa-Fabrik wollte ich unbedingt meiner Freundin zeigen.
Blairton Reis Beassis, 24 Jahre, Student
Es ist auf jeden Fall ein Paradies für die Kinder. Hier vorne am Eingang spielen sie am liebsten. Mit ihnen bin ich oft ganze Nachmittage da. Ja, für sie ist es einfach ein wunderbarer Spielplatz. Kulturell habe ich hier noch nicht viel mitgemacht, leider nicht. Aber ich bin sehr oft in der Ufa-Fabrik. Mindestens einmal in der Woche. Manchmal komme ich auch nur, um hier im Café zu sitzen.
Ilona, 37, Bankangestellte Anke, 32, Bibliothekarin
Paradies ist leicht übertrieben, aber in dieser Kulturwüste Tempelhof ist es irgendwie schon ein Paradies. Da ist alles, was ein bißchen mehr bietet, ein Paradies, wenn man so will. Es ist in Tempelhof die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas zu machen. Hier im Nachbarschaftszentrum haben wir uns auch kennengelernt. Es ist toll, daß es das überhaupt gibt. Es ist schon eine Ausnahme.
Oliver Bracker, 30 Jahre, Tonmeister
Das ist es für mich sicherlich nicht. Ich habe ja auch keine Kinder, für sie ist es auf jeden Fall eine ideale Einrichtung. Einfach, weil ich hier wohne, gehe ich hier oft hin. Ich komme oft her, um etwas zu essen oder zu trinken. Mein Arbeitsplatz ist auch gleich gegenüber. Also ich bin hier ziemlich fest verwachsen in Tempelhof. Ich geh' natürlich auch woanders hin, Kreuzberg oder sonstwo.
Jana Koch, 21 Jahre, Kellnerin
Für mich ist die ganze Ufa-Fabrik eher eine Familie. Ich arbeite hier auf dem Gelände im Café und bin da eigentlich integriert. Die Leute sind nett, und mir gefällt es. Paradies würde ich aber deshalb nicht sagen. Die Leute, die hier zum Beispiel einen Kaffee trinken, gibt es woanders auch. Aber es ist natürlich die einzige alternative Möglichkeit in Tempelhof. Schon allein, weil es hier im Bezirk keine anderen Cafés gibt.
Gabi Müller, 46 Jahre, Erzieherin
Das trifft auf jeden Fall für das Brot zu. Das Brot hier aus der eigenen Bäckerei ist das beste in ganz Berlin. Dafür komme ich auch hierher. Ich bin Vorschulklassenerzieherin, und da ist die Ufa- Fabrik sehr kooperativ, wenn wir mit den Klassen kommen. Die Angebote und Projekte,die man hier hat, sind auch für die Schüler sehr interessant. Das alles sollte so erhalten bleiben.
Umfrage: Karen König
Fotos: Nino Rezende
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