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Rechner gut, alles gut

■ Seit gestern ist der Hamburger Bildungsserver im Internet

Leise murren die Sonderschulen. „Einfach mal was im Internet suchen, ist für unsere Schüler nicht drin“, sagt Kay Brockmann, Lehrer an der Förderschule Kielkoppelstraße. Zu unübersichtlich ist der Informationswust. Wer dann noch langsam liest, zappelt hilflos im Datennetz.

Jetzt nicht mehr, jubelt Schulsenatorin Rosemarie Raab. Seit gestern gibt es den Hamburger Bildungsserver, einen Wegweiser für die Datenautobahn. Unter http://lbs.hh.schule.de ordnet er nach Themen, was Hamburgs Schulen ins Netz heben – Klima-Infos, Umweltprojekte und Lektionen zur Verkehrserziehung. Außerdem kann sich jede Schule auf einer Homepage darstellen.

Damit biete der Server „völlig neue Möglichkeiten für den Unterricht“, freut sich Raab. Die Gesamtschule Bergedorf beispielsweise kann gemeinsam mit dem Gymnasium Ohmoor etwas über Erdöl lernen, während die Klassenlehrer Ideen für Hausaufgaben tauschen.

Vor einem Jahr hat die Schulbehörde begonnen, die Lehranstalten ans Netz zu bringen. Alle Gymnasien und Berufsschulen haben bereits einen Anschluß und alle Gesamtschulen bis auf eine. 93 Prozent der Haupt-, Real- und Sonderschulen sind vernetzt sowie mehr als die Hälfte der Grundschulen. Firmen haben Anschlüsse und Computer gespendet, die Gebühren zahlt bis 1998 die Post.

Rechner gut, alles gut, finden Amt und LehrerInnen. Wenn SchülerInnen Elektro-Post nach Amerika schreiben, lernen sie gerne Englisch, meint Volker Sierts, Lehrer an der Gesamtschule Bergedorf. „Ein wunderbarer Schreibanlaß für den Deutschunterricht“, freut sich die Grundschule Ohkamp. Und das Gymnasium Oldenfelde nutzt die Rechner zur Mädchenförderung: Ausschließlich Schülerinnen haben ein Netzwerk aufgebaut, Jungen durften den Computerraum nicht betreten.

Einzig die Sonderschulen verkünden: „Es geht auch ohne.“Schließlich könnten Jugendliche auch mit Rechnern umgehen, ohne auf die Datenautobahn zu rasen, sagt Lehrer Klaus König. Dann lieber Computerprogramme ohne Anschluß zur Welt, mit denen SchülerInnen nur ihrer Klasse Briefe schreiben. „Die finden das viel schöner.“ Judith Weber

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