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Im Visier der ÖKO-TESTer

Öko-Kinderwagen

Die Fertigung von ökologisch unbedenklichen Kinderwagen hat sich die österreichische Firma Knokin zur Aufgabe gemacht. Die ÖKO-TESTer haben den Kuschel-Kombi unter die Lupe genommen. Der ist zwar als Sportwagen gedacht, die abnehmbare Tragetasche macht ihn aber zu einem kompletten Kinderwagen.

Plastikteile aus PVC sind tabu. Chlorfreie Kunststoffe kommen nur dort vor, wo sie sich nicht vermeiden lassen – zum Beispiel an Gelenken, um etwa den Griff des Wagens knicken zu können. Das Gestell aus pulverbeschichteten Alu- oder Stahlrohren wird in Deutschland gefertigt. Deshalb gibt Knokin eine dreijährige Garantie. Griffe und Sitzflächen sind aus Kork, die Matratze besteht aus latexiertem Kokos.

Giftige Ausdünstungen wurden nicht gefunden. Nur der Gehalt an Schwefelkohlenstoff, das bei der Herstellung des Latex entstehen kann, war leicht erhöht. Knokin hat den Vorlieferanten angewiesen, die Produktion so umzustellen, daß der Wert gesenkt wird. Ganz auf Latex verzichten läßt sich nicht, da eine reine Kokosmatratze zu hart wäre. Der Stoff enthält weder aromatische Amine, Schwermetalle noch halogenorganische Verbindungen – allerdings wurde Formaldehyd festgestellt. Eine Verwechslung des Lieferanten, versichert Knokin, „wir bestehen auf formaldehydfreier Ware“. Der Stoff sei inzwischen verbraucht, alle neuen Kuschel-Kombis würden mit formaldehydfreiem Stoff bezogen.

Der mit Einschränkung empfehlenswerte Kuschel-Kombi kostet zwischen 620 und 695 Mark, die Tragetasche zwischen 170 und 195 Mark. Regionale Bezugsmöglichkeiten nennt das deutsche Verkaufsbüro 08165/93550.

Keine Sonnen-Allergie?

Zusätzlich zu Sonnencremes, Gels, Sun-Blockern und After-Suns gibt es jetzt ein Mittel, das bereits eine Woche vor dem Urlaub aufgetragen werden soll: die Eucerin Sun Sensitive Pre-Sun-Creme. Das Beiersdorf-Produkt wird Menschen empfohlen, die zur Sonnen-Allergie neigen. Salbt man sich damit morgens und abends, bildet sich angeblich in der Haut „ein aktives Schutzdepot“aus einem „zum Patent angemeldeten Radikalfängerkomplex“. Durch den Komplex aus Vitamin E und dem Pflanzeninhaltsstoff Glykosilrutin würden „die freien Radikale neutralisiert“und „den Symptomen der Sonnen-Allergie vorgebeugt“.

Um das zu beweisen, hat Beiersdorf 30 „Sonnen-Allergiker“testen lassen. Ergebnis: 40 Prozent der Patienten blieben von Jucken oder Bläschen verschont. Umgekehrt heißt das aber auch, daß 60 Prozent Reaktionen zeigten. Zudem blieben von den Patienten, die mit einer Placebo-Creme behandelt wurden, fast 27 Prozent beschwerdefrei. Darüber hinaus hat ÖKO-TEST einen Emulgator auf der Basis von Polyethylenglykolen beanstandet. Er kann die Haut durchlässiger machen und Schadstoffe einschleusen. Die verwendeten Fette Isopropyl-Palmitat und Myristyl-Myristat verursachen Pickel und sind gerade auch für Menschen, die unter Mallorca-Akne leiden, fatal: Denn diese Hautreaktion wird durch Fette und Emulgatoren ausgelöst.

Da die Eucerin Sun Sensitive Pre-Sun-Creme zudem in einem Umkarton steckt, ist sie nicht zu empfehlen. Die 100-Milliliter-Tube gibt es in Apotheken für rund 23 Mark.

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