: Schwimmende Kultur
■ Das „Zinken“- Floß im Museumshafen
Die Klarinette singt gegen den Wind an. An selbstgebauten Holztischen weht den Besuchern Elbwind ins Gesicht. Wie im letzten Sommer legte das Floßcafé am Freitag wieder im Museumshafen Oevelgönne an. Das Floßcafé bietet auf schwimmendem Untergrund Küche und Kultur.
Das Projekt der Jugendhilfe Ottensen informiert über zunehmende Armut und Arbeitslosigkeit in der Hafenstadt und macht auf das geplante Restaurant für Arm und Reich „Zum Zinken“aufmerksam. Zinken sind Zeichen, mit denen sich früher Bettler in einer Art Geheimsprache verständigt haben. Die Zeichen wurden in Häuserwände oder Ortsschilder gekratzt.
Das „Zinken“-Projekt wird mit 30.000 DM vom Senat unterstützt; zuvor erwerbslosen Frauen soll ein fester Arbeitsplatz vermittelt werden. Sabine Vielhaben, Leiterin der Jugendhilfe Ottensen, stellte das Projekt vor. „Angesichts steigender Wohnungsnot wollen wir Obdachlose gesellschaftlich einbinden.“Dort auf dem Festland soll es dann ständig bezahlbar Essen und Kultur für alle geben. Entsprechende Räumlichkeiten werden derzeit noch gesucht.
Bis zum 8. August wird von der Floßcrew gesunde Kost zu gestaffelten Preisen serviert. Je nach Geldbeutel des Besuchers. Außerdem gibt es jeden Abend ein kostenloses Kulturprogramm. Neben jeder Menge Folk, Blues und Jazz wird Theater gespielt, und es finden Lesungen statt. Egal ob's gerade regnet, donnert oder schneit. Und zur Not werden Plastikplanen rausgeholt. Katja Fiedler
Das Floßcafé ist montags bis donnerstags von 15 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 12 bis 22 Uhr geöffnet.
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