: Hamburg geht auf Rollen
Mehr Auslauf für Inline-Skater: Der Hamburger Senat hat gestern beschlossen, mehrere Straßen „im innerstädtischen Bereich für regelmäßiges Inline-Skating freizugeben“. Was „freigeben“heißt, ist allerdings noch nicht geklärt. Im Gespräch ist zum Beispiel, einzelne Strecken abends oder am Wochenende zu sperren.
Als geeignete Straßen nannte der Senat: den Turmweg und die Schlüterstraße, beide in Uni-Nähe, das Kaiser-Friedrich-Ufer in Eimsbüttel sowie den Straßenzug Holstenglacis und Bei den Kirchhöfen in der Nähe des Messegeländes. Auf dem breiten Holstenglacis wäre es auch möglich, die Fahrbahn zeitweise aufzuteilen – eine Hälfte für Autos, eine Hälfte für Skater.
Der Senat reagierte mit seinem Beschluß auf ein „Ersuchen“der Bürgerschaft vom September vergangenen Jahres. „Inline-Skating ist ein bedeutender Trendsport geworden, besonders für die Jugend“, hatten die hanseatischen SenatorInnen damals erkannt und rühmten Hamburgs „überdurchschnittlich weit entwickelte Angebotsstruktur“.
Der Präsident des Hamburger Sportbundes, Klaus-Jürgen Dankert, strahlte gestern nach Veröffentlichung der Entscheidung bis über alle sechzehn Rollen. Der Beschluß stelle „eindrucksvoll unter Beweis, daß Hamburg im Sport das Tor zum Trend ist“. Die Zahl der skatenden Hamburger schätzt der Verband auf 150.000. Gerüchten, die rollenden Schuhe ließen sich nur von pickligen 15jährigen bändigen, widerspricht die Redaktion aufs Heftigste. fis/Foto: Katharina Kiebacher
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