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Verkehr ist das Problem

■ Neue Daten: Der Zwei-Jahres-Bericht des Umweltbundesamtes liegt vor

Bonn (AP) – Die Verkehrslawine in Deutschland belastet die Umwelt immer stärker. Nach den jüngsten „Daten zur Umwelt“, die am Dienstag in Bonn vorgestellt worden, ist Verkehr heute eine der Hauptquellen der Belastungen für Luft, Klima, Lärm, Abfall und Flächenverbrauch. Laut der Prognose des Präsidenten des Umweltbundesamts, Andreas Troge, nimmt bis 2010 der Personen- und Güterverkehr auf der Straße um 30 Prozent zu.

Der 570seitige Bericht zeigt, daß ein Fünftel des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) aus Auspuffen stammt. Während alle anderen Schadstoffe aus dem Verkehrsbereich wie Stickstoffoxide oder Dieselruß mehr oder minder stark abnahmen, stiegen die CO2-Emissionen in den Jahren 1990 bis 1994 um sechs Prozent. Troge wies darauf hin, daß daran vor allem der wachsende Güterverkehr schuld sei – aber auch, daß noch immer ein Drittel aller Autofahrten während der Freizeit stattfindet. Bundesumweltministerin Angela Merkel will den Ausstoß an Kohlendioxid trotzdem vermindern. So soll die Wärmeschutzverordnung für Neubauten novelliert werden. Die Bundesregierung halte an ihrem Ziel fest, die nationalen CO2- Emissionen bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent gegenüber 1990 zu vermindern. Allerdings seien weitere Maßnahmen zum Klimaschutz nötig.

Ein weiteres Problemfeld ist die Nordsee. Nach dem Bericht gelang es zwar, die Phosphoreinträge zu halbieren. Eine Halbierung war ebenfalls beim Stickstoff angepeilt. Dort sei der Neueintrag aber bis 1995 nur 25 Prozent geringer geworden, berichtete Merkel. Sie nannte Verkehr und Landwirtschaft als Hauptverursacher eines Stickstoffüberschusses von 116,5 Kilogramm pro Hektar und Jahr. Das sei „weitaus zuviel“.

Der sechsten Ausgabe der seit 1984 vom Umweltbundesamt herausgegebenen „Daten zur Umwelt“ zufolge sind insgesamt die Belastungen von Luft, Wasser und Boden zurückgegangen.

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