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Viehtransporte blockiert

■ Großdemo in den Alpen gegen EU-subventionierte Tiertransporte

Bad Reichenhall/Salzburg (dpa) – Am Rande einer Großdemonstration gegen Schlachtviehtransporte haben am Samstag zehn österreichische Aktivisten beim Autobahngrenzübergang Walserberg/Bad Reichenhall für mehrere Stunden einen Tiertransporter besetzt. Auf deutscher Seite kletterten die Demonstranten auf das Dach des mit 37 Rindern beladenen Lkw und verließen es erst, nachdem die Polizei Interviews mit Fernsehteams zugelassen hatte. Ansonsten verlief die Demonstration mit rund 400 Teilnehmern friedlich.

Unter dem Motto „Die Blutspur führt nach Brüssel“ verlangten die Demonstranten die Abschaffung der EU-Exportsubventionen für tierquälerische Transporte von Schlachtvieh bis nach Nordafrika. Die Bevölkerung und heimkehrende Urlauber hätten „regen Anteil“ an der Demonstration genommen, sagte ein Polizeisprecher. Walserberg/Bad Reichenhall ist einer der meistbenutzten Übergänge für Schlachtviehtransporte in die Verladehäfen des nördlichen Mittelmeers.

Sowohl CSU als auch SPD stimmten der Kritik der Tierschützer zu. Bayerns Sozialstaatssekretär Gerhard Merkl (CSU) und SPD-Agrarsprecher Gustav Starzmann forderten die Abschaffung der EU-Subventionen für solche Transporte. Jährlich würden über 500 Millionen Mark Subventionen bezahlt, um vor allem Rinder aus dem übersättigten Fleischmarkt in Europa bis nach Nordafrika zum Schlachten zu schaffen.

Laut Merkl werden 80 Prozent der jährlich 200.000 aus Deutschland exportierten Rinder unter tierquälerischen Bedingungen in die Türkei, nach Libanon, Ägypten und Marokko geschafft. Dies werde erst aufhören, wenn die EU die Exportprämien von bis zu 700 Mark pro Schlachtbullen abschaffe. Startzmann kritisierte, daß in Frankreich, Großbritannien, Irland und Portugal noch immer die „Herodes-Prämie“ für die Tötung von bis zu 20 Tage alten Kälbern bezahlt werde.

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