piwik no script img

Pferdetrainer schööön

■ Bremer arbeitete sich vom Amateur-Jockey zum selbständigen Chef-Coach für Pferde hoch

Für viele liegt alles Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde. So auch für Stefan Wegner (37), der sich seinen Traum erfüllte und Trainer von Rennpferden wurde. Seit zehn Jahren ist der Pferdewirtschaftsmeister selbständig.

„Es ist ein schwerer Beruf, und es hat nicht viel mit den oftmals romantischen Vorstellungen junger Pferdeliebhaber zu tun“, erklärt Wegner. Zehn Stunden täglich bei einer Sieben-Tage-Woche seien durchaus üblich. Viel Zeit und Geduld sei für die Ausbildung der Pferde erforderlich. „Siegpferde kommen schließlich nicht von selbst in den Stall.“

Inzwischen stehen in seinen Boxen auf dem Gelände der Bremer Rennbahn 30 Galopprennpferde. Ihre Besitzer stammen aus ganz Deutschland, vor allem aus Berlin und Hamburg. Wegner und seine acht Mitarbeiter arbeiten nach einem abwechslungsreichen Trainingsprogramm. Neben Konditionstraining gehören auch Spieleinheiten für die Pferde dazu.

Dieses Jahr haben die Pferde des 37jährigen bisher insgesamt 13 Rennen und über 20 Plazierungen errungen. Die Rennplanung für die schnellen Vierbeiner erfolgt in Absprache mit dem jeweiligen Besitzer. Welcher Jockey das Pferd reitet, entscheidet der Trainer. Wegner: „Der Trainer kann beste Arbeit geleistet haben – macht der Jockey einen Fehler, ist der Sieg vertan.“Daher sind die Renntage für ihn meist anstrengender als ein normaler Arbeitstag.

Schon als kleiner Junge war Wegner vom Getrappel der Rennpferde fasziniert. Doch seinem Kindheits-Traumberuf Jockey konnte er zunächst nur als Amateur nachgehen: „Auf Wunsch meines Vaters mußte ich erst eine Lehre als Kraftfahrzeugschlosser absolvieren.“Nach 50 gewonnenen Rennen als Amateur-Jockey wurde der Pferdenarr Profi. In sieben Jahren gewann Wegner vier Championate, wurde dann aber Trainer.

Nachwuchsprobleme gibt es nach Wegners Angaben bei der Ausbildung zum Pferdewirt, Schwerpunkt Rennreiten. Vor allem Mädchen wollten diesen Beruf ergreifen, doch sei dieser Beruf für sie oft zu schwer und zu anstrengend. So kämen zwar viele Bewerbungen, aber meist mit wenig Eignung. „Liebe zu Pferden allein genügt für diesen Beruf einfach nicht.“ Vera Jansen, dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen