: Preußen und Polit-Promis
■ Die vierte VeloTour 97: Oranienburg-Bernau. Von einer blaublütigen Stadt durch Wälder zu Badeseen, eine Fährfahrt, wenig Verkehr und viel Mittelalter
Ein beliebtes Ausflugs- und Wandergebiet sowie ein nicht minder begehrtes Wohngebiet für die frühere DDR-Politprominenz stehen auf dem Programm dieser Tour. Ausgangspunkt ist Oranienburg, daß seinen Namen Luise-Henriette von Nassau-Oranien, der Gattin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, verdankt. Über Felder, durch ausgedehnte Wälder und an schönen Seen vorbei geht es nach Bernau, einer Stadt mit mittelalterlichen Elementen.
Der Schleichweg vom S-Bahnhof zum Schloß führt durch die Bahnhofstraße, im Rechts-links- Versatz zum Luise-Henriette-Steg, auf dem die Havel überquert wird. Geradeaus gelangen wir zur Nicolaikirche und dann rechts zum Schloß. Die verkehrsarme Route nach Schmachtenhagen führt uns durch den Schloßpark.
An dessen Ende können wir auf einer linker Hand gelegenen Brücke den Oranienburger Kanal überqueren. Auf der asphaltierten und ruhigen Straße wenden wir uns nach rechts, radeln über den Ruppiner Kanal und kommen nach Sachsenhausen.
Sehenswert: die Wandlitzer Kirche
Wo die Bebauung anfängt, halten wir uns wieder rechts und stoßen an der Schleuse auf die F 96, der wir ein kleines Stück nach rechts folgen müssen. Dann zweigt nach dem Kanal links eine Straße ab, die nach dem Bahnübergang bald gepflastert wird. Die Hinweisschilder auf die Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen sind nicht zu übersehen. Es lohnt einen Extrabesuch.
Die Friedrichsthaler Straße deutet schon an, wohin sie führt, inzwischen hat sie auch einen Radweg erhalten, und so rollen wir gemütlich zu diesem kleinen Ort. Hier biegen wir rechts zur Fähre ab, die erfreulicherweise seit dem Frühjahr 1996 wieder fährt. Gleich nach dem Übersetzen lockt rechter Hand der saubere Grabowsee zum Bade.
Auf ruhiger Straße gelangen wir durch Wald bis Schmachtenhagen, dann mit etwas Verkehr über freie Felder nach Zehlendorf. Wir kreuzen die Bahnlinie Liebenwalde- Basdorf und folgen der Chaussee nach Stolzenhagen. Hier biegen wir rechts ab. Für 500 Meter muß die B 273 benutzt werden, bis wir nach links auf die ruhigere Straße nach Wandlitz abbiegen. Hier sollte man sich einen Blick in das Innere der spätmittelalterlichen Feldsteinkirche nicht entgehen lassen.
Wir radeln auf der Dorfstraße, überqueren die F 109 und passieren den Bahnhof Wandlitz. Bald hinter den Gleisen und den letzten Häusern kommt eine Rechtskurve, hier biegt links der Hauptwanderweg zum Liepnitzsee ab, in dessen nähe die ehemalige Regierungssiedlung liegt. Im Verlauf des Weges überqueren wir eine asphaltierte Straße und halten uns in Folge immer geradeaus, um nach zwei Kilometern auf die F 273 zu stoßen. Diese wird unterquert, es geht weiter auf einem Radweg neben einer befahrenen Straße. Sie führt uns vorbei am Lokal „Waldkater“ und (auf einem gesonderten Steg für Radler) über die Autobahn nach Bernau. A. v. Blomberg und L. Klaaßen
Bahnverbindung: S-Bhf. Oranienburg (S 1, RE 2); S-Bhf. Bernau (S 8, RE 3). Streckenlänge: 46 Kilometer. Karte: ADFC-Regionalkarte „Berlin und Umgebung“ (1:75.000, Bielefelder Verlagsanstalt).
Diese VeloTour wurde dem Buch „Die schönsten Radtouren rund um Berlin“ von Axel von Blomberg entlehnt. Es erscheint in der Bielefelder Verlagsanstalt. Die 1997 aktualisierte Ausgabe ist im Buchhandel und beim ADFC für 22 Mark 80 erhältlich.
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