: Neuer Kiek-Kasten in die Natur
■ Schnatternde Gänse und lachende Hühner gibt es künftig zu sehen rund um das neue Büro für Naturtourismus im ostfriesischen Städtchen Ditzum
Da lachen nicht die Hühner, aber da schnattern die Gänse, im ostfriesischen Hafendörfchen Ditzum an der Ems. Deswegen hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) dort ein neues Informations- und Touristenbüro eingerichtet. Das umliegende Rheiderland an der Emsmündung (Dollart) gilt als eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete Deutschlands. Hinter dem Wattenmeer dient es vielen Zugvögeln als Rast- und Rückzugsgebiet. „Wir wollen mit unserem Büro ein Angebot machen, Natur hautnah zu beobachten“, meint Nabu-Landesgeschäftsführer Olaf Tschimpke. Neben Information über Flora und Fauna bietet das Büro in Ditzum auch Exkursionen zu Fuß oder mit dem Rad an. Fledermausspaziergänge und Ausflüge zu Gänserastplätzen gehören genauso zum Angebot wie Radtouren durch die Region.
Als Geheimtip unter VogelfreundInnen gilt der Kiekkasten. Von Ditzum aus mit dem Fahrrad zu erreichen, ist der Kiekkasten eine in der Emsmündung versteckte Vogelbeobachtungsstation hinter der niederländischen Grenze. Eine ähnliche Station soll auf deutscher Seite im nächsten Jahr aufgestellt werden. Außerdem plant der Nabu in der Region einen Schulbauernhof einzurichten. Hier sollen Schulklassen während ihrer Klassenfreizeit live und direkt Natur erleben und gestalten.
Knapp zehn Kilometer stromaufwärts von Ditzum, in Gandersum, plant die Niedersächsische Landesregierung das große Emssperrwerk. Die Emssperre soll den Fluß aufstauen, wenn die Papenburger Meyerwerft ihre Luxusliner über die Ems in die Nordsee überführen will. Die Ems ist zu flach für die ständig größer gebauten Kolosse. Für Umweltschützer ist das Sperrwerk eine Katastrophe. Besucher werden den Bau des Sperrwerkes vom Deichradweg zwischen Ditzum und Nendorp beobachten können. schuh
Informationen und Anmeldung: Nabu-Dollartbüro/Ditzum, werktags neun bis zehn Uhr und Fax: 04902 / 990075
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