■ Berliner Telegramm: Huber fordert Erhalt der Arztpraxis für Obdachlose
Der Präsident der Berliner Ärztekammer, Ellis Huber, hat die Politiker aufgefordert, sich für den Erhalt der Arztpraxis für Obdachlose einzusetzen. Die Finanzierung sowie die Räume der Praxis am Hauptbahnhof seien nicht gesichert, sagte Huber gestern bei einem Empfang der gemeinnützigen Mut-Gesellschaft für Gesundheit. Bei dem Empfang wurde die Obdachlosen-Ärztin Jenny De La Torre (siehe taz-Portrait vom 13. Oktober) geehrt, der Bundespräsident Roman Herzog kürzlich für ihre Arbeit am Hauptbahnhof das Bundesverdienstkreuz verliehen hatte. „Man kann nicht auf der einen Seite einen Orden verleihen und auf der anderen Seite so tun, als gebe es die Probleme nicht“, sagte Huber. Die Finanzierung der seit 1994 bestehenden Praxis aus Mitteln des Arbeitsamtes und des Senats läuft nach Angaben der Mut-Gesellschaft zum April 1998 endgültig aus. Gleichzeitig habe die Bahn AG signalisiert, daß sie die Räume im Untergeschoß nicht länger zur Verfügung stellen wolle. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen