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Lesbisch-Schwule Filmtage

Solange Monster und Dämonen mit sich handeln lassen, kann man sich eigentlich noch glücklich schätzen. Doch den faustischen Tauschhandel, den Simon DeSoto, ein braver Mann, mit dem Teufel abschließt, storniert zwar sein Sterben, bringt dem HIV-Positiven aber auch –ne Menge Kummer ein. Daß Simon in Crocodile Tears für den Höllenvorstand den Kasperl als schwulenfeindlicher Frauenhasser und glühender Antisemit machen soll, zählt noch zu den kleinsten Zumutungen. Der Film von Ann Coppel läuft heute, 17.30 Uhr im Neuen Cinema. Hauptdarsteller Ted Sod ist ebenfalls anwesend.

Hide and Seek von Su Friedrich erzählt von jenen Jungmädchentagen, in denen die Lust noch launisch war und sich die Begierde genauso wenig auf Männer- oder Frauenkörper wie auf Negerküsse oder Pommes abonnieren ließ. Von der Geschichte der 12jährigen Lou ausgehend, beginnt Hide and Seek sein Flaschendrehen. Heute, 17.30 Uhr im Metropolis.

Ma Vie en Rose galt als Geheimtip während der letzten Filmfestspiele in Cannes. Mit hinreißenden Soap-Opera-Versatzstücken erzählt Alain Berliner die tragikomische Geschichte des siebenjährigen Ludovico, der schon bald die Vorteile eines guten Make-ups nicht mehr missen möchte, wippende Blümchenkleider schätzt und überall verkündet, daß er ein Mädchen sein möchte. Ma Vie en Rose gibt es Sonntag um 22.30 Uhr im Neuen Cinema. big

Außerdem heute im Metropolis: Yang+/- Yin und Sans Titre, 15 Uhr; Nietta's Diary (nach Hide and Seek), 17.30 Uhr; „Ursula 4“, 20 Uhr, Slaves to The Underground, 22.30 Uhr; Shampoo Horns, 0 Uhr

im Neuen Cinema: Late Bloomers , 15 Uhr; Rescuing Desire , 20 Uhr; Butch Camp , 22.30 Uhr.

Morgen im Metropolis:

Women Impersonators, 11 Uhr; David Searching, 13 Uhr; Peking Opera Blues, 15 Uhr; The Delta und Screen Test, 17.30 Uhr, Preisverleihung, 20 Uhr, Sneak Preview, 22.30 Uhr

Morgen im Neuen Cinema:

Claire of The Moon, 13 Uhr, Les Amoureux, 15 Uhr, Pasajes, 17.30 Uhr; achtung, neu: Zusatzvorstellung von Rescuing Desire, 19 Uhr.

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