■ Ciampi will EZB-Kandidaten aufstellen: Italien mischt sich in Euro-Bank ein
Brüssel (rtr) – Auch Italien wird möglicherweise einen Kandidaten für den Chefposten der Europäischen Zentralbank (EZB) nominieren. Ministerpräsident Carlo Azeglio Ciampi schloß gestern nicht aus, daß Italien einen eigenen Bewerber präsentieren werde. Namen wollte er nicht nennen.
Frankreich hatte vor zwei Tagen den Zentralbankpräsidenten Jean-Claude Trichet als EZB- Präsidenten vorgeschlagen und damit einen heftigen Streit ausgelöst. Die Deutsche Bundesbank und die Bundesregierung favorisieren den Niederländer Wim Duisenberg. Der ehemalige Notenbankpräsident Duisenberg leitet das Europäische Währungsinstitut (EWI) in Frankfurt, das im kommenden Jahr in die gemeinsame Zentralbank der Teilnehmerstaaten am Euro umgewandelt werden soll. Die Direktoriumsposten sollen bis Mitte 1998 besetzt werden.
Ciampi warnte vor einem Streit über den Vorsitz der Zentralbank. Kanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident Jacques Chirac hatten am Mittwoch abend in Paris vereinbart, weitere Gespräche über den Notenbankvorsitz zu führen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen