Kurs auf Konfrontation

■ Transrapid-Trasse gegen Potsdams Pläne

Berlin (taz) – Die Transrapid- Planer gehen bei der Frage der Trassenführung auf Konfrontationskurs mit dem Land Brandenburg: Die „Magnetschnellbahn- Planungsgesellschaft“ (MPG) hat am Donnerstag beschlossen, den Milliardenzug auf der sogenannten Südstrecke zwischen Berlin und Schwerin über Perleberg und Nauen schweben zu lassen. Das aber widerspricht dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens der gemeinsamen Landesplanungsgruppe Berlin-Brandenburg vom Juni 1997: Die Landesplaner hatten die Nordtrasse entlang der Autobahn Berlin–Hamburg unter Auflagen vorgezogen.

Die MPG setzte sich über dieses Urteil hinweg und will mit der Südtrasse in das Planfeststellungsverfahren Anfang 1998 gehen. Man habe vier Monate lang die Ergebnisse der Raumordnungsverfahren aller fünf beteiligten Länder intensiv geprüft, sagte MPG-Sprecher Peter Jablonski. Zwar sei die Nordtrasse unter Umweltaspekten günstiger, doch die Südtrasse sei wirtschaftlicher, „deutlich verbessert, und kritische Punkte wurden entschärft“. Das Raumordnungsverfahren hatte dagegen geurteilt, die „Beeinträchtigungen durch die Südtrasse sind bedeutend schwerer und können nur teilweise [...] ausgeglichen bzw. in ihrer Schadwirkung gemildert werden“. Bernhard Pötter