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KommentarSignal zum Aufbruch?

■ Warum St. Paulis Präsident Weisener plötzlich zweimal auf den Tisch haut

Für seine Konsequenz ist Heinz Weisener nicht bekannt. Der Präsident des FC St. Pauli gilt als sehr harmoniebedürftiger Mensch, der Konflikten aus dem Weg geht und notwendige Entscheidungen lange aufschiebt. Gerne läßt sich Weisener mit Papa Heinz anreden.

Nun hat der Patron innerhalb einer Woche zweimal kräftig zugeschlagen. Erst watschte er Helmut Schulte publikumswirksam ab. Dem Manager wirft er vor, bei der Spielerrevolte gegen Ex-Trainer Eckhard Krautzun als Wachhund versagt zu haben. Jetzt ist sein Stellvertreter Christian Hinzpeter dran. Der durfte gleich gehen, obwohl der Anlaß eher nichtig ist.

Doch das ist Weisener egal. Er will zeigen, daß er den Laden noch im Griff hat und entscheidungsfähig ist. Da kann das Objekt zur Machtdemonstration nicht prominent genug sein. Und der langgediente Braunweiße Hinzpeter ist bei den Fans sehr beliebt, er war Weiseners Verbindungsmann zur Anhängerschaft. Hinzpeters Rausschmiß wird deshalb für Unruhe vor allem bei den jungen Zuschauern sorgen.

Das hat Weisener auch bezweckt. Gerade der jüngeren Generation wirft er vor, es sich zu leicht zu machen und keine Verantwortung tragen zu wollen. Zum Beispiel jüngst beim Streit um die ungeklärte Nazi-Vergangenheit des Stadionpatrons Wilhelm Koch. Nun will Weisener wieder die Führung übernehmen, auch in dieser Frage. Darum haut er auf den Tisch des Hauses.

Als Aufbruchsignal muß das nicht taugen. Zumal dann nicht, wenn die ganze Bude einsturzgefährdet ist. Clemens Gerlach

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