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Horte sind auf dem Prüfstand

■ Kirchen denken darüber nach, die vormittäglichen Horte abzuschaffen / Städtischen Kitas droht ähnliches Schicksal

Gibt es ab dem kommenden Schuljahr keine vormittäglichen Horte mehr? Als erstes ging jetzt die Leiterin der evangelischen Kindergärten, Ilse Wehrmann, mit dieser Idee an die Öffentlichkeit - aber auch in den städtischen Kindergärten könnte die morgendliche Kinderbetreuung bald abgesägt werden.

Nächste Woche wird Sozialsenatorin Tine Wischer (SPD) den Auftrag für ein Gutachten vergeben. Das soll bis März klarstellen, wie man bei den Kindergärten acht Millionen Mark einsparen kann. Denn die fehlen dem Senat seit der neuen Kita-Gebühren-Ordnung. Ein paar Vorschläge hat die Sozialbehörde in die Ausschreibung für das Gutachten hineingeschrieben. Zum Beispiel, so Heide Rose, die zuständige Abteilungsleiterin im Sozialressort: „Die Anteile von Hort-Halbtags- und Ganztagsbetreuung zu überprüfen.“

Ilse Wehrmann dazu: „Uns hat der Senat gesagt, daß wir zwei Millionen einsparen müssen. Die Einsparvorschläge betrafen u.a. die Vormittagsbetreuung im Hort. Denn natürlich hat der Senat seine Sparpläne, auch für die städtischen Kindergärten, in der Schublade.“

Bei den evangelischen Kindergärten kommen außerdem noch Einsparungen von 1,5 Millionen Mark hinzu, die die Kirchen im Zuge eigener Sparmaßnahmen verordneten. Daß der Kirchenausschuß die Vormittagshorte streicht, gilt deshalb als wahrscheinlich. Die Leiterin des Kindergartens Petridom, Helga Mesch: „Die Kirchen übernehmen da die Vorreiterrolle.“

Personalabbau stehe damit aber noch nicht an, betont Ilse Wehrmann. Mit der Bildungsbehörde führt sie Gespräche darüber, wie die Erzieherinnen die freiwerdenden 400 Wochenstunden in den Schulen abarbeiten können: „Mittags könnten sie dann mit den Hortkindern wieder zu uns kommen“.

Diese Übertragung der Vormittagsbetreuung von den Horten auf die Schulen kann sich das Sozialressort auch für die städtischen Kindergärten vorstellen: „Darüber sprechen wir.“ ritz

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