■ Regierungsgutachten: Drei Mark für Sprit: Hoher Benzinpreis schadet der Wirtschaft nicht
Bonn (taz/dpa) – Eine stufenweise Erhöhung des Benzinpreises auf drei Mark bis zum Jahr 2005 belastet weder das Wirtschaftswachstum noch den Arbeitsmarkt nennenswert. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Münchner Ifo-Instituts für das Bundesverkehrsministerium, das bereits seit November 1996 vorliegt. Wenn eine Benzinpreiserhöhung schon keinen Schaden anrichtet, so hat sie doch der Studie zufolge einen guten Einfluß aufs Klima: Ein höherer Spritpreis würde zu weniger Autofahren motivieren und den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid drastisch verringern. Das Ministerium bestätigte gestern in Bonn die Vorlage des Gutachtens. Vom Verkehrsministerium hieß es, daß für den Klimaschutz- Beitrag des Verkehrs vor allem auf die Zusage der Autoindustrie gesetzt werde, den Kraftstoffverbrauch neuer Pkws bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent (im Vergleich zu 1990) zu senken.
Doch erst vor zwei Wochen mußte der Verband der Deutschen Automobilindustrie zugeben, daß sie den Ausstoß allenfalls um sechs Prozent drücken könnte.
Das Bundesverkehrsministerium will verhindern, daß durch Klimaschutz der Straßenverkehr ein „Engpaßfaktor“ für die Wirtschaftsentwicklungen werde. Doch die gesamtwirtschaftlichen Einbußen durch drei Mark Spritpreis seien relativ gering, wenn die entstehenden Mehreinnahmen auch für eine Senkung der Einkommensteuer genutzt würden. urb
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