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Harsche Kritik an der Meerjungfrau

■ Mehrere Staaten protestieren gegen die gestrigen Militärmanöver von Israel, der Türkei und den USA im östlichen Mittelmeer

Haifa (AFP/taz) – Israel, die Türkei und die USA manövrieren, und arabische Regierungen kritisieren: Begleitet von massiven Protesten mehrerer Staaten hat gestern am östlichen Mittelmeer das internationale Militärmanöver „Vertrauensvolle Meerjungfrau“ stattgefunden. Am Vormittag liefen zunächst zwei türkische Fregatten aus dem Hafen von Haifa aus, gefolgt vom US-Zerstörer „John Rodgers“ und zwei israelischen Korvetten. Auch ein israelisches Aufklärungsflugzeug sowie mehrere Hubschrauber nahmen an dem Manöver teil. Zahlreiche arabische Regierungen sowie Iran, Griechenland und Rußland kritisierten die Übung. Das russische Außenministerium erklärte, das Manöver schüre Mißtrauen und gefährde die Stabilität in der Region. Syrien und Ägypten sprachen von einer Bedrohung ihrer nationalen Sicherheitsinteressen. Lybien warf der Türkei vor, ihre „historischen Bande mit den Moslems und Arabern“ zu verraten und „Amerikanern und Israeli die Stiefel zu lecken“. Auch Irak und die Arabische Liga hatten die Aktion verurteilt. Jordanien hingegen nahm als Beobachter teil und verwies auf den rein humanitären Charakter der Übung.

Auch Marinesprecher der drei beteiligten Länder erklärten, das zwölfstündige Manöver diene ausschließlich friedlichen Zwecken. Geplant war eine gemeinsame Seenotrettungsübung in internationalen Gewässern rund 80 Kilometer von der israelischen Küste entfernt. Dabei sollte die Suche eines in Seenot geratenen Schiffes geprobt werden, sagte der israelische Flottenchef, Ofer Doron.

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