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Schwur in Neuengamme?

■ Ignatz Bubis findet ein Rekrutengelöbnis in der KZ-Gedenkstättte richtig

Berlin (AP) – Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, hat sich dafür ausgesprochen, ein öffentliches Rekrutengelöbnis der Bundeswehr in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme zu veranstalten. Er unterstützte damit den umstrittenen Vorschlag des Hamburger Bürgermeisters Ortwin Runde.

Bubis sagte dem Spiegel, Rekruten in einer KZ-Gedenkstätte zu vereidigen könne jungen Menschen deutlich machen, welch ungeheure Verbrechen „im Namen des deutschen Vaterlandes“ verübt worden seien. Junge Soldaten würden daran erinnert, daß sie „ihren Eid für ein anderes, demokratisches Deutschland ablegen“. Einen Konsens des Zentralrats der Juden könne es in dieser emotional so befrachteten Frage aber nicht geben.

Bundesverteidigungsminister Volker Rühe plant auf dem Hamburger Rathausmarkt ein Gelöbnis seiner Rekruten. Der rot-grüne Senat lehnt dies ab.

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