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Impfen für die Massenhaltung

Richtig grassiert hat die Seuche in Niedersachsen, dem Bundesland mit der größten Schweinedichte, schon in den Jahren 1973, 1983 und dann 1993/94, als 1,6 Millionen Tiere getötet werden mußten. Jenseits der holländischen Grenze ereignete sich im vergangenen Jahr der GAU der industriellen Massentierhaltung. In ganzen Landstrichen mußten sämtliche Schweine dran glauben. Seit Ausbruch der Seuche Anfang 1997 sind bisher insgesamt elf Millionen Borstenviecher getötet worden.

Angesichts dieser Zahlen und der Kosten der Seuchenbekämpfung steht nach jedem Ausbruch der Krankheit regelmäßig wieder das Thema Impfen auf der Tagesordnung. Ein Impfen gegen die Schweinepest ist in der EU generell verboten, weil an dieser Frage der Export von Schweinefleisch etwa in die USA hängt. Das Schweinepestvirus wird keineswegs nur durch Tiere übertragen, es kann an Treckerreifen oder den Stiefeln des Tierarztes von Betrieb zu Betrieb geschleppt werden.

Aber auch ein Stück Wurst, das aus einem infizierten Tier hergestellt wurde, verbreitet die Seuche. Eine Dose infiziertes Schweinefleisch, die ein britischer Soldat vom Bosnieneinsatz nach Deutschland gebracht hatte und deren Inhalt später verfüttert wurde, löste den Seuchenzug des vergangenen Jahres aus, der dann zur niederländischen Katastrophe führte.

Um festzustellen, ob importiertes Schweinefleisch infiziert ist, wird es normalerweise auf Antikörper gegen das Virus untersucht. Solche Antikörper bilden auch geimpfte Schweine. Nach einer Impfung kann der Importeur infiziertes von sauberem Schweinefleisch bisher nicht mehr unterscheiden. Die Frima Bayer hat allerdings jetzt einen neuen Impfstoff zur Marktreife gebracht, bei dem die nach der Impfung gebildeten Antikörper von den normalen doch unterscheidbar sind.

Ein Einsatz dieses neuen Bayer-Präparates liegt bisher allerdings noch in weiter Ferne. Bisher steht nicht fest, ob infizierte und dann geimpfte Tiere nicht später zur Infektionsquelle werden können ü.o.

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