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Das globale Dorf Schule

■ 200 Hamburger Schulen sollen in diesem Jahr noch per Intranet vernetzt werden

Rund 20 Rechner stehen in dem Computerraum des Lohmühlen-Gymnasiums in St. Georg. Über die Bildschirme flimmern Animationen und Texte, die Microsoft-Encarta ist ebenso vertreten wie das digitale taz-Archiv oder ein Text über „aal-artige Fische und ihre Lebensräume“. In einer Ecke macht ein Schüler Aufnahmen vom Computerraum mit einer Videokamera, die Screenshots erscheinen direkt auf seinem Monitor. Intranet heißt das neue Schlagwort auf dem Weg zur zukünftigen Schule, hier in der Bülaustraße ist es bereits Realität. Gestern wurde es der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt.

Im Dezember erhielt das Gymnasium, finanziert aus Mitteln der Schulbehörde und gesponsert von einem Computerunternehmen, Hard- und Software für ein schuleigenes Netzwerk. Nicht mehr ein einzelner Rechner mit Internetzugang und den damit verbundenen Wartezeiten, sondern ein zentraler Kommunikationsserver ermöglicht seither von jedem Arbeitsplatz aus das Surfen im globalen Dorf.

„Die Vielfalt dieser neuen Informationswelt macht das Internet für alle Fachbereiche interessant, nicht nur für die Informatik. Jeder Lehrer hat die Möglichkeit, diesen Raum mit seinen Kursen zu nutzen“, unterstrich gestern Uwe Nerenz, Gemeinschaftskundelehrer am Lohmühlen-Gymnasium, den interdisziplinären Charakter des Projekts. „Und wo bei den einzelnen Kollegen noch das technische Wissen fehlt, stehen die Informatiker natürlich mit Rat und Tat zur Seite.“

Hamburg nimmt bei der Vernetzung von Schulen bundesweit eine Vorreiterrolle ein: Rund 200 Schulen sollen im Rahmen der Initiative „Schulen ans Netz“noch dieses Jahr mit einem Intranet ausgestattet werden. Sehr zur Freude vieler Schüler, die sich mit der modernen Netztechnik oft besser auskennen als ihre Lehrer. „Ich nutze die neuen Rechner vor allem, um für die Schule zu recherchieren“, erläutert ein Schüler. Zu Hause arbeitet er an eigenen Projekten, „da entwerfe ich mit Freunden kommerzielle Homepages für Unternehmen“. An der Schule schätzt er vor allem den schnellen Netz-Zugang: „Mein Modem ist da wesentlich langsamer“. Miguel Hoeltje

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