piwik no script img

Die Koalition schlägt zurück

■ Kompromißlos bei Umweltgesetzen

Berlin/Bonn (taz/dpa) – CDU/ CSU und FDP wiesen gestern im Bundestag gleich zwei Entscheidungen des Vermittlungsausschusses zurück: dessen Ablehnung der Atomnovelle und den Kompromiß für die Naturschutznovelle.

Die Koalition kündigte an, die Atomnovelle auch gegen den Widerstand der Bundesländer durchzusetzen. Dabei geht es den Regierungsparteien vor allem um Erleichterungen für die Entwicklung eines neuen Atomreaktortyps – des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR). Außerdem soll die Betriebsgenehmigung für das Atomendlager Morsleben um fünf Jahre verlängert werden. Die SPD- Mehrheit im Vermittlungsgremium von Bundestag und Bundesrat hatte sich gegen die Atomnovelle ausgesprochen. Auch den erneut erwarteten Einspruch des SPD-dominierten Bundesrats will die Koalition aber im Bundestag – dann mit der nötigen Kanzlermehrheit – wieder zu Fall bringen.

Ähnlich renitent verhielt sich die Koalition im Streit um die Naturschutznovelle. Von Merkels einstigem Großprojekt war nach der länderübergreifenden Ablehnung im Bundesrat ohnehin nur noch die Umsetzung von EU- Richtlinien in deutsches Recht übrig geblieben. Doch auch diese Empfehlung des Vermittlungsausschusses wies die Koalition mit ihrer Mehrheit im Bundestag zurück. Sie will das Thema nun im Vermittlungsausschuß nachverhandeln. Hier sitzt sie aber am kürzeren Hebel: In dieser Frage kommt sie an einer Ablehnung des Bundesrates nicht vorbei. Und die Länder stehen parteiübergreifend gegen Bonn. urb

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen