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Auf der Demo karge Kost

■ ÖTV und DAG versuchen, im Tarifstreit ihre Verhandlungsposition zu verbessern

Stuttgart (AP/taz) — In Göttingen löffelten Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung symbolisch eine Suppe aus, die Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) ihnen mit seinen Tarifforderungen einbrocken wolle. In Nordrhein- Westfalen verteilten Gewerkschafter kleine Brötchen, die der öffentliche Dienst ihrer Meinung nach backen muß. Mit Protestaktionen Tausender Beschäftigter haben die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes kurz vor der möglicherweise entscheidenden dritten Tarifrunde versucht, Druck auf die Arbeitgeber auszuüben.

Nach den Spitzen von ÖTV und DAG forderte am Montag in Berlin auch die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Eva Stange, ein Angebot der Arbeitgeber. Hamburgs ÖTV- Bezirkschef Rolf Fritsch sagte, ohne verhandlungsfähiges Angebot an diesem Dienstag machten Gespräche für die 3,2 Millionen Arbeiter und Angestellten des öffentlichen Dienstes keinen Sinn.

Innenminister Kanther hatte zuvor erklärt, es sei völlig ausgeschlossen, daß die Arbeitgeber in der dritten Runde einen Vorschlag zum linearen Anstieg der Einkommen machten, wenn wesentliche Punkte ihres Paketes nicht geklärt seien. Auf beiden Seiten wurde ein Scheitern der Verhandlungen am Dienstag in Stuttgart nicht ausgeschlossen. Dann müßten die Schlichter angerufen werden.

Die ÖTV und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaften fordern Einkommensverbesserungen im Volumen von 4,5 Prozent für die 3,2 Millionen Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst.

Ein Schwerpunkt der Proteste bildete Nordrhein-Westfalen, wo die Gewerkschaften allein in über 30 Städten Demonstrationszüge, Kundgebungen, Mahnwachen, Autokorsos und Flugblattaktionen organisierten.

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