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Im Ocean-Park rentabel shoppen

■ CDU-Mittelstand in Bremerhaven feiert Senator Hattig

Wirtschaftssenator Josef Hattig war am Donnerstag auf Antrittsbesuch in Bremerhaven: Morgens redete er vor dem Landvolk-Verband, abends vor der CDU-Mittelstandsvereinigung. Dort teilte er mit, daß es für Unternehmen wie Beck & Co sinnvoller sei, am Stammsitz (in Bremen) zu investieren, als einen neuen Standort aufzubauen. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, der verstand, daß es wohl mit der lange geplanten Becks-Abfüllanlage auf dem Carl-Schurz-Gelände nichts werden würde.

Auch zum Ocean-Park war Hattigs Äußerung mit Spannung erwartet worden. Er habe „niemals eine Grabrede gehalten“auf dieses Projekt, auf das Bremernhaven seine ganze Zukunft setzt, versicherte Hattig, aber es müsse sich eben rechnen, die Investoren müßten „Geld verdienen“mit ihrem Geschäft. Es gehe um einen „unwahrscheinlichen Kraftaufwand“, und die Folgekosten müßten klar sein. Da die Projektentwickler von der Köllmann-Gruppe drei Termine nicht eingehalten hätten und in ihrer Geschäftspolitik „kurzatmig“zu werden drohnten, habe er nur „den Druck von dem Unternehmen nehmen“wollen. Es müßten nun noch genauere Berechnungen“angestellt werden vor einer endgültigen Entscheidung.

Klar scheint aber für Hattig, daß sich der Ocean-Park ohne ein großes Einkaufszentrum nicht rechnet. Zahlen über die Verkaufsflächen nannte Hattig nicht – sein Ressort hatte in einer internen Vorlage „25-30.000 Quadratmeter“geschrieben und damit einen Sturm der Entrüstung unter Bremerhavens Einzelhandels-Vertretern provoziert; AfB und CDU-Spitze hatten dies rundweg abgelehnt. Hattig ging auf die Problematik nur sehr allgemein ein und erwähnte, daß in Bremen der Plan für den Weser-Park auch zunächst von Skeptikern kritisiert worden war und im Endeffekt der City aber nicht geschadet habe. Hattig habe sich als „literaturbewanderter Pragmatiker“gezeigt, dessen Lieblingswort „fröhlich“zu sein schien, berichtete die Nordsee-Zeitung.

Kritische Nachfragen gab es weder von Einzelhandels-Vertretern im Saal noch von der örtlichen CDU-Spitze. „Ich war ein bißchen geschockt“, gestand der AfB-Vorsitzende Günter Dieckhöner, der als Gast der Versammlung beigewohnt hatte. Allerdings habe es an dieser Stelle keinen Beifall gegeben, hat Dieckhöner beobachtet, ansonsten sei der Wirtschaftssenator trotz seiner schlechten Nachricht auch für das Carl-Schurz-Gelände vom CDU-Mittelstand sehr gefeiert worden. K.W.

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