Räder standen still

■ 2500 Warnstreikende legten City lahm

In Hamburg haben sich gestern morgen mehr als 2500 Beschäftigte an mehrstündigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst beteiligt. Die Arbeitsniederlegungen begannen um 06.00 Uhr morgens. Abschluß der Aktion war eine zentrale Kundgebung vor der Innenbehörde am Johanniswall. Dabei blockierten mehr als 400 Fahrzeuge der städtischen Betriebe die Straßen vor der Innenbehörde und sorgten für erhebliche Verkehrsbehinderungen und Staus in der Hamburger City.

Im Anschluß daran protestierten erneut Hamburger Feuerwehrbeamte gegen die beabsichtigte Verlängerung ihrer Wochenarbeitszeit. Mehr als 200 Feuerwehrleute überreichten an Vertreter der Innenbehörde Listen mit mehr als 16.000 Protestunterschriften, die bei HamburgerInnen gesammelt wurden.

Mit den Aktionen in mehreren Bundesländern wollen die Beschäftigten vor der vierten Runde der Tarifverhandlungen am kommenden Dienstag in Stuttgart Druck auf Arbeitgeber von Bund, Länder und Gemeinden machen, ein Angebot vorzulegen. „Wenn es am kommenden Dienstag keinen Durchbruch in den Verhandlungen gibt, dann ist unsere Geduld ist am Ende“, kündigte Hamburgs ÖTV-Vorsitzender Rolf Fritsch gestern kämpferisch an.

Er kritisierte auch die Hamburger Landesregierung. Wenn selbst rot-grüne Regierungskoalitionen sich so massiv am Sozialabbbau beteiligten, würden sich die Wähler fragen, wo denn da der politische Reformanspruch sei: „Wir wollen keinen hanseatischen Kaufmanns-Sozialismus“, meinte er. lno