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Schröder stoppt die Kette von SPD-Niederlagen

■ Seit der Bundestagswahl 1994 hatte die Partei mit zwei Ausnahmen nur Verluste eingefahren

Hamburg (dpa) – Vor der Landtagswahl in Niedersachsen war die SPD seit der Bundestagswahl 1994 bei allen Landtagswahlen – abgesehen von einem kleinen „Zwischenhoch“ in zwei neuen Bundesländern – in der Wählergunst in ein Tief gerutscht. Nachdem ihr die Bundestagswahl vom Oktober 1994 und zwei von drei gleichzeitigen Landtagswahlen noch Zugewinne gebracht hatten, begann noch am selben Tag an der Saar der Sinkflug der Partei auf Länderebene.

Die Partei von Ministerpräsident Oskar Lafontaine rutschte im Saarland um 5 Prozent auf immerhin noch überragende 49,4 Prozent. Nur in den beiden neuen Bundesländern Mecklenburg- Vorpommern und Thüringen konnte die SPD noch einmal punkten: plus 2,5 Prozent auf 29,5 Prozent im Norden und plus 6,8 Prozent auf 29,6 Prozent im Süden.

Seither war es bei insgesamt acht Landtagswahlen nur nach unten gegangen: in Hessen im Frühjahr 1995 um 2,9 Prozent auf 38 Prozent, in Nordrhein-Westfalen drei Monate später um 4 Prozent auf 46 Prozent, in Bremen um 5,4 Prozent auf 33,4 Prozent und in Berlin am Herbst 1995 um 6,9 Prozent auf 23,6 Prozent – eines der schlechtesten von der SPD je bei Landtagswahlen eingefahrenen Ergebnisse.

Auch die Überraschungswahl Lafontaines zum Parteichef im November 1995 brachte keine Trendwende. Bei den drei Landtagswahlen im Frühling 1996 sackten die Sozialdemokraten in Baden-Württemberg um 4,3 Prozentpunkte auf 25,1 Prozent, in Rheinland-Pfalz um 5 auf 39,8 Prozent und in Schleswig-Holstein um 6,4 auf 39,8 Prozent. In Hamburg schließlich verlor sie im Herbst vergangenen Jahres 4,2 Prozent und kam auf nur 36,2 Prozent.

So verlor sie in Nordrhein- Westfalen und Schleswig-Holstein die absolute Mehrheit und regiert seither in Koalitionen mit den Grünen. In Baden-Württemberg verlor sie 1996 die Regierungsbeteiligung.

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