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„Lachend und weinend“

■ Niedersachsen-Wahl: Bremer Stimmen

Freudentaumel nach der Niedersachsen-Wahl auch bei der Bremer SPD. „Eine großartige Erfolgsgeschichte“, freute sich Bürgermeister Henning Scherf (SPD). „Schröder hat uns alle überzeugt.“„Das Ergebnis ist ausgezeichnet“, schwärmte SPD-Landeschef Detlev Albers. „Das Wahlergebnis ist ein Ansporn.“Ein Ansporn, der nicht von Erfolg gekrönt sein muß, meint CDU-Fraktionschef Ronald-Mike Neumeyer. „Ein Bremer Sozialdemokrat wird wohl kaum als Kanzlerkandidat auftreten“, sagte er. „Ich kann der SPD nur zu ihrer Inszenierung gratulieren. Sie hat es mit der Frage nach dem Kanzlerkandidaten geschafft, von landespolitischen Sachfragen abzulenken und den Wahlkampf umzuwidmen.“„Das Ergebnis ist keine Vorentscheidung für die Bundestagswahl im September“, betonte CDU-Landeschef Bernd Neumann. „Die Niedersachsenwahl war in erster Linie eine Wahl zwischen Schröder und Lafontaine.“

Aus diesem Grund meint die Bremer FDP Grund zur Freude zu haben, und zwar obwohl die niedersächsische FDP nicht in den Landtag einziehen darf. „Daß wir angesichts dieses personalisierten Wahlkampfes zugelegt haben, ist schon beachtlich“, gab sich der ehemalige FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Axel Adamietz optimistisch. „Mit Enttäuschung“reagierte dagegen der Landesvorsitzende Peter Braun. „Es ist schade, daß nur einige tausend Stimmen zum Parlamentseinzug in Hannover gefehlt haben. Wir sind oft zu technokratisch und müssen unsere Botschaft mit mehr Engagement rüberbringen, um aus Sympathisanten Wähler zu machen.“Die Reaktion der Bremer Grünen fiel knapp aus. „Ich sehe das mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte Fraktionsgeschäftsführer Rainer Oellerich-Boehme. „Landespolitisch sehe ich das Ergebnis weinenden Auges, bundespolitisch mit großem Optimismus.“ kes

(Tabelle: In Klammern die Wahlergebnisse von 1994)

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