Schmerzen statt Geld

■ SPD-Fraktion lehnt Neuverschuldung zugunsten der Schulen ab

„Kein Schüler wird schlechter, weil Lehrer 25 statt 24 Stunden unterrichten müssen“, machte gestern morgen Schulexperte Günter Frank die Position der SPD klar. Alternative Vorschläge zum Diskussionspapier der Schulbehörde müßten „sinnvoll und finanzierbar“sein. „Eine weitere Verschuldung zugunsten des Schulbereichs wird es in Hamburg nicht geben“, wies Frank die Forderung der GEW-Chefin Anna Ammonn zurück.

Auch SPD-Fraktionschef Holger Christier, selbst Gymnasiallehrer, betonte, daß die Notwendigkeit der Sparvorgabe nicht in Frage gestellt werden dürfe. „Die Diskussion kann nur zu einem produktiven Ende führen, wenn ein Minimum an Verständnis für die finanziellen Probleme der Stadt aufgebracht wird.“Zudem dürfe die Lage nicht dramatisiert werden. „Es gibt heute so viele Lehrer wie vor 14 Jahren, aber viel weniger Schüler“, so Christier.

Eine Absenkung der Stundentafel – also weniger Unterricht – kommt für die SPD als alternative Sparmöglichkeit nicht in Betracht. „Wenn es eine Erkenntnis über Qualität und Lernerfolg gibt, dann die über die Lernzeit“, sagte Frank, „da sehe ich keinen Spielraum.“Frank will außerdem die Gewerkschaften in die Pflicht nehmen, ein „finanzierbares Arbeitszeitmodell“zu entwickeln. Das von der GEW vorgelegte Altersteilzeitmodell sei unrealistisch. Lehrerarbeitszeit und Altersteilzeit müßten verbunden werden, damit „es sich rechnet“.

Frank und Christier hoben hervor, daß „die Standardabsenkung auch für uns sehr schmerzlich ist“. Man sehe aber keinen anderen Weg. „Uns ist bewußt, daß wir für die Schule der Zukunft ein Mindestmaß an Ressourcen brauchen“, so Frank. Der SPD-Arbeitskreis Schule wolle allen Betroffenen deshalb seine „sehr große Dialogbereitschaft“signalisieren. sim