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Keine Kunst am Bau

■ Sager erteilt künstlerischer Architektenausbildung Absage

Mit den Worten, es gebe kein Geld, um „einen Studiengang völlig neu aufzubauen“, trug Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) gestern den Wunsch zu Grabe, die Hochschule für bildende Künste (HfbK) zu einer Kaderschmiede für Stararchitekten auszubauen. Eine Profilierung der HfbK auf Kosten der Technischen Uni Harburg (TUHH) und der Fachhochschule (FH) lehnte sie ab. „Eine zu enge Spezialisierung verträgt sich mit dem Berufsbild des Architekten nicht“, so Sager. Kunst am Bau ist ihr nicht genug. Ökologie, Stadtsoziologie und Bauchemie gehörten auch dazu.

Wie ohne Mehrkosten reformiert werden soll, stellte Sager anhand von Leitlinien vor, die der Senat gestern beschlossen hat. „Kooperation“heißt das Zauberwort. Wie Bausteine will Sager verschiedene Elemente der Architekturausbildung miteinander verzahnen. Die einzelnen „Module“von TUHH, FH und HfbK sollen kompatibel werden und eine Schwerpunktsetzung ermöglichen. Wer künftig an der FH seinen „Bachelor“macht, kann anschließend an der TUHH oder HfbK einen „Master“-Studiengang dranhängen.

Wenn die HfbK eine Profilausbildung wolle, müsse sie einerseits mit anderen Hochschulen kooperieren, andererseits selbst Abstriche machen. Mit einer „moderaten Verringerung“der Studienplätze ließen sich etwa finanzielle Kapazitäten freisetzen. Eine „künstlerische Eingangsprüfung“könne helfen, die für diesen Schwerpunkt besonders Begabten herauszufiltern. Bis zum Herbst sollen die drei Hochschulen anhand der Leitlinien Konzepte entwickeln.

HfbK-Präsidentin Adrienne Goehler zeigte sich von diesem Arbeitsauftrag wenig begeistert. „Ein ausgesprochen technokratisches Konzept“, schimpfte sie. Die Chance zur Reform sei vertan. Nun sollten die Studierenden ein bißchen hier, ein bißchen dort in der Stadt studieren. „Frau Sager favorisiert ein HVV-Studium“, so Goehler, „das ist alles Modulquatsch.“

flo/sim

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