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F.riede D.en P.uspuchten !

Weil drei Busspuren in Schnelsen abgeschafft werden sollen, ruft die Bezirks-FDP zur Demo gegen rot-grüne Verkehrsplanung  ■ Von Heike Haarhoff

Es gab Zeiten, da war Busfahren noch ein Erlebnis politischer Streitkultur auf deutschen Straßen. Im vorabendlichen Berufsverkehr der 70er Jahre beispielsweise, wenn der vollgestopfte Bus mit höchstens 40 Sachen und einer entsprechend wutschnaubenden Pkw-Wolke im Schlepptau durch die Innenstadt tuckerte – siegesgewiß, daß niemand ihn überholen würde.

Und wie sich die über Kilometer ohnmächtigen Pkw-Fahrer dann rächten, sobald der Bus zum Halten in die dafür vorgesehene Busbucht einbiegen mußte. Keiner würde dem blinkersetzenden Bittsteller erlauben, sich wieder in die Blechlawine einzureihen, mochte es dem Bus-Chauffeur noch so sehr die Zornesröte ins Gesicht und die Hand auf die Hupe treiben. Kindisch? Zumindest konnten sich die motorisierten Feinde so gegenseitig schikanieren.

Wider alle freiheitlich-demokratischen Grundsätze mutet daher den Vorsitzenden der Eimsbütteler Liberalen, Burkhardt Müller-Sönksen, die Vereinbarung der rot-grünen Koalition in seinem Bezirk an, diese Busbuchten abschaffen zu wollen. In der Frohmestraße in Schnelsen, hat Müller-Sönksen, der mangels Mandat nicht selbst regieren darf, neidisch im Vertrag der Bezirksregierung nachgelesen, sollen vier jeweils 300 Meter voneinander entfernte Busbuchten verschwinden. „Trotz Überschuldung unserer Stadt“habe Rotgrün Eimsbüttel „keine Hemmungen“, 800.000 Mark dafür auszugeben, schimpft er. Ein „sinnloses Treiben“sei das, zumal in Hamburg „das Geld für neue Schulbücher fehlt“. Womöglich solle bloß Platz für Parkplätze gewonnen werden.

„Dummes Zeug“, erwidert SPD-Fraktionschef Jan Jalass. „Gibt es in Eimsbüttel überhaupt 'ne FDP?“, sinniert er. Falls ja, solle die sich „an die Füße fassen“. Der Rückbau sei nötig, wenn man, wie Rotgrün, „den Bus beschleunigen“will. Die Erfahrung zeige, daß wer in der Bucht feststecke, nicht vorwärtskomme. Mit Parkplätzen oder Antiliberalismus habe das nichts zu tun, wohl aber mit „einer Frage des Geldes“. Weil selbiges knapp sei, handele es sich bei dem Ansinnen um „Absichtserklärungen“.

Die FDP beruhigt das nicht. Für Freitag, 27. März, ruft sie „alle Schnelsener“zur Demo. Nach Informationen der taz steht diese unter dem Motto „Friede Den Puspuchten“.

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