■ Angeklagte soll Wecker gekauft haben: Journalistin unter Terrorismusverdacht
Stuttgart (dpa) – Eine 45jährige Journalistin muß sich seit gestern wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. 1987 soll sie den „Revolutionären Zellen“ und der feministischen „Roten Zora“ angehört haben. Die Bundesanwaltschaft wirft der ehemaligen taz-Redakteurin und Krimiautorin vor, an der Vorbereitung mehrerer Brand- und Sprengstoffanschläge beteiligt gewesen zu sein. 1995 hatte die Angeklagte ein Teilgeständnis abgelegt. Am ersten Prozeßtag machte sie nur Angaben zu ihrem Lebenslauf.
Laut Anklage soll die Frau Anfang 1987 einen Reisewecker gekauft haben, der als Zündzeitverzögerer für einen Sprengstoffanschlag vorgesehen war. Später soll sie sich mit drei weiteren RZ- Mitgliedern zur Vorbereitung von Anschlägen getroffen haben. Im Oktober 1995 stellte sich die Journalistin den deutschen Behörden. Der Haftbefehl wurde 1996 aufgehoben, die Frau befindet sich auf freiem Fuß.
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