■ Auf Du und Du mit dem Fußboden
: Kork. Oder Holz?

Wer sich einen neuen Fußbodenbelag zulegen möchte, hat die Qual der Wahl. Doch wie bei vielen anderen Produkten auch sind gesunde und ökologische Waren meist jmehr zahlen können. Holz zum Beispiel gehört noch immer zu den teuersten Bodenbelägen.

Das warme und langlebige Material schafft ein gutes Raumklima und ist umweltverträglich, sofern es sich nicht um Tropenholz handelt. Holz eignet sich für alle Räume außer für Bäder und andere Feuchträume. Es kann grob unterschieden werden zwischen massiven Dielen- und Parkettböden sowie Fertigparkettbelägen. Letztere sind aus mehreren Schichten zusammengesetzt, wobei mitunter Spanplatten verwendet werden. Die Oberflächen werden geölt, gewachst oder versiegelt. Materialkosten: 20 bis 180 Mark pro Quadratmeter.

Auch Korkplatten sind widerstandsfähig, atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Das Material kann in allen Wohnbereichen eingesetzt werden. Kork stammt von der Korkeiche und wird überwiegend aus dem Mittelmeerraum importiert. Im Handel sind naturbelassene, gewachste, lackierte und PVC-beschichtete Korkplatten erhältlich. Vor dem Kauf sollte man sich die verwendeten Bindemittel und die erfolgte Oberflächenbehandlung erläutern lassen. Materialkosten: 15 bis 65 Mark/qm.

Das elastische und strapazierfähige Linoleum eignet sich ebenfalls für den gesamten Wohnbereich. Hauptbestandteil ist Leinöl, hinzu kommen Harze, Kork- und Holzmehl, Farbpigmente und des öfteren Zusatzstoffe wie Weichmacher. Teilweise ist Linoleum mit Kunstharz versiegelt. Die Umweltverträglichkeit hängt von den Zusatzstoffen und der Oberflächenbehandlung ab. Materialkosten: 50 bis 125 Mark/qm.

Stein- und Keramikbeläge sind die langlebigsten unter den Bodenbelägen. Sie sind formbeständig, wasser- und weitgehend lösemittelfest. Das wärmeableitende Material ist kühl und daher für Naßräume, Terrasse und Balkon geeignet. Materialkosten: 25 bis 100 Mark/qm.

Das Teppichangebot ist riesengroß, und die Qualitätsunterschiede sind ebenso gewaltig wie undurchschaubar. Daß manche Teppiche die Gesundheit beeinträchtigen oder sogar ruinieren, ist nicht auszuschließen. Schädliche Stoffe können vor allem aus verwendetem Kleber oder PVC ausgasen. Naturfaserteppiche müssen hier keine Ausnahme machen. Es gibt zwar eine Anzahl von Teppichsiegeln, die die Auswahl erleichtern sollen, doch ist es ratsam, beim Kauf von Bodenbelägen immer eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe zu verlangen. Materialkosten: 25 bis 170 Mark/qm für Schlingenware aus Tierhaaren, Pflanzen- und Synthetikfasern oder Mischungen daraus. 40 bis 110 Mark für Webteppiche aus Kokos- und Sisalfaser.

Literaturtips: Die Broschüren „Textile Bodenbeläge“(Kosten: 5 Mark plus Porto) und „Fußböden. Vom Naturstein bis zum Kunststoff“von der Verbraucherzentrale Hamburg. Kosten: 5 bzw. 9 Mark plus Porto.

Martin Pfitzner