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Die Flimmerkiste als Babysitter

Bielefeld (dpa) – Nach Einschätzung des Bielefelder Jugendforschers Prof. Klaus Hurrelmann beherrscht das Fernsehen in vielen Familien den Alltag so stark, daß sonstige Kontakte, Gespräche und Spiele fast ganz an den Rand gedrängt werden. „Viele Eltern lassen ihre Kinder fernsehen, um sich von den Forderungen nach Aufmerksamkeit und Zuwendung zu entlasten. Der Fernseher dient oft als Babysitter“, kritisierte Hurrelmann in einem dpa-Gespräch. Er empfahl, Kinder im Vorschulalter nie ganz allein der „ungefiltert geballten Wirkung“ der Flimmerkiste auszusetzen, sonst könne das Fernsehen zu einer Art „Umweltgift“ werden: Es spreche zwar den akustischen und optischen „Sinneskanal“ der Kinder an, rege auch innere Phantasie und Gedankenspiele an, vernachlässige aber viele andere Sinnesbereiche. Das Kind könne während des Fernsehens nicht riechen, fassen, begreifen, anfühlen, tasten, laufen und kommunizieren. „Damit Kinder akustische und optische Eindrücke richtig einordnen und verarbeiten können, müssen Eltern genau wissen, was ihre Sprößlinge an Sinneseindrücken aufnehmen.“ Sonst könnten sie bei der anschließenden Beschäftigung mit dem, was Kinder aufgenommen hätten, nicht helfen.

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