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Demo gegen Affenversuche

■ Primatenzentrum wird aufgrund der Proteste teurer als geplant

Der Bau des Primatenzentrums wird für die Bremer Universität deutlich teurer als ursprünglich geplant. Weil die Kriminalpolizei aufgrund des breiten Widerstands gegen das Zentrum auf verstärkten Sicherheitsvorkehrungen beharrt, reicht die im Unihaushaltsplan veranschlagte Summe von 2,2 Millionen Mark nicht mehr aus. Wie Angelika Rockel, Pressesprecherin der Uni Bremen, gegenüber der taz bestätigte, geht die Universitätsleitung mittlerweile von Kosten von mindestens drei Millionen Mark aus. Selbst höhere Ausgaben seien durchaus denkbar. In dieser Summe sind, wie Rockel betonte, die Folgekosten für den Unterhalt des Primatenzentrums und die Bezahlung der dort dann angestellten MitarbeiterInnen noch nicht eingeschlossen. Wie die Mehrausgaben finanziert werden sollen, ist laut Rockel noch unklar. „Die Universität wird wohl versuchen, unter anderem beim Bund Geldquellen aufzutun“, sagte Rockel. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wird das Zentrum in den kommenden drei Jahren mit lediglich 300.000 Mark unterstützen.

Trotz dieser Kostensteigerung will die Universität unverändert daran festhalten, das Primatenzentrum im biologischen Garten der Universität zu bauen. Der Bau steht im Zusammenhang mit der Berufung des Neurobiologen Andreas Kreiter, der in dem Zentrum Experimente an Affen durchführen möchte.

Unterdessen haben TierschützerInnen einen erneuten Anlauf unternommen, die Affenversuche zu verhindern. Etwa 400 Menschen demonstrierten am Freitag nachmittag gegen die an der Bremer Uni geplanten Hirnforschungen an Affen. Der vom Bremer Tierschutzverein organisierte Demonstrationsszug quer durch die Innenstadt behinderte für mehrere Stunden den Verkehr. Auf Plakaten und während der Abschlußkundgebung auf dem Marktplatz forderten die TeilnehmerInnen den Verzicht auf die Tierexperimente und sammelten weitere Unterschriften für einen Bürgerantrag und eine Petition. Der Antrag beabsichtigt, den Tierschutz in das Bremische Hochschulgesetz aufzunehmen. Die Petition verlangt die lückenlose parlamentarische Aufklärung des Verfahrens, das zur Berufung Kreiters geführt hat. 5.000 der 12.000 notwendigen Unterschriften sind bereits gesammelt worden.

Heute ist eine weitere Protestveranstaltung geplant. Am heutigen Samstag ab 11 Uhr demonstriert ein Aktionsbündnis gegen Affenversuche auf dem Bahnhofsplatz. zott

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