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Polizeichef tritt zurück

■ Belgiens Parlament will keine Neuwahlen

Brüssel (taz) – Der belgische Regierungschef Jean-Luc Dehaene hat einen Rücktritt seiner Koalitionsregierung als Konsequenz aus dem spektakulären Fluchtversuch des mutmaßlichen Kindermörders Marc Dutroux abgelehnt. Bei der Sondersitzung des Parlaments, die nach drei Mißtrauensanträgen gegen Dehaene einberufen worden war, sagte der Christdemokrat, ein Ende seiner Koalition wäre „katastrophal“ für das Land angesichts der Entscheidung über die Teilnehmerländer an der Währungsunion am Wochenende. Eine eigene Verantwortung für die Flucht Dutroux' wies er zurück und gab dagegen den Rücktritt des Chefs der belgischen Polizei, Willy De Ridder, bekannt.

Auch eine Mehrheit im Parlament ist trotz der Vertrauenskrise entschlossen, die Regierungskoalition aus Christdemokraten und Sozialisten zu retten. Die Abgeordneten fürchten Neuwahlen, die nach jüngsten Umfragen zu einem Desaster für die Regierungsparteien würden. Alois Berger

Bericht Seite 4

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