piwik no script img

Polizei greift hart durch

■ Einsatz gegen Walpurgisnachtfest und „Revolutionäre Mai-Demo“. 28 Festnahmen

Berlin (taz) – Rund um den 1. Mai hat die Berliner Polizei ihren Ruf als schlagkräftige Truppe gefestigt. Sowohl bei der gestrigen „Revolutionären Mai-Demo“ im Bezirk Kreuzberg als auch in der Walpurgisnacht in Prenzlauer Berg, ging sie sie massiv gegen Demonstranten und Feiernde vor.

Die etwa 1.500 Teilnehmer der „Revolutionären 1.-Mai-Demo“ in Kreuzberg wurden schon eine Stunde nach Beginn des Umzugs attackiert. Zunächst wurden einzelne Demonstranten herausgezogen. Bei einem anschließenden Gerangel setzten die Beamten auch Schlagstöcke ein. Mehrere Personen wurden verletzt, mindestens drei Demonstranten wurden verhaftet. Kurz darauf startete die Polizei mit Verstärkung einen weiteren Knüppeleinsatz. Schon zuvor wurden die Demonstranten von einem engen Polizeispalier begleitet. In den Nebenstraßen waren Wasserwerfer und Räumfahrzeuge positioniert.

Die vom DGB veranstalten Aufzüge am Morgen verliefen nach Polizeiangaben jedoch friedlich. Rund 7.500 Personen beteiligten sich an dem Sternmarsch zum Roten Rathaus im Bezirk Mitte.

Schon am Vorabend hatte die Polizei die Stimmung kräftig angeheizt. Im Bezirk Prenzlauer Berg war sie zur Walpurgisnacht mit Räumpanzern und Wasserwerfern aufgefahren. Einsatzfahrzeuge patrouillierten durch den Kiez. Nur auf die Absperrung des Gebietes um den Kollwitzplatz wurde in diesem Jahr verzichtet. So versuchten mehrere hundert Personen die Walpurgisnacht friedlich zu feiern. Gegen zwei Uhr nachts prügelten mehrere Hundertschaften die Feiernden jedoch von der Straße. An einer bis dahin leeren Kreuzung kündigten die Beamten deren Räumung so lange an, bis sich genügend Passanten eingefunden hatten. Sie wurden mit Hunden vertrieben. Nach Polizeiangaben wurden allein in der Nacht mindestens 28 Personen festgenommen. ga

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen