piwik no script img

■ Unterstützung von SPD, CDU und FDP„Republikaner“ soll ehrenamtlicher Richter werden

Frankfurt/Main (taz) – Im Kreistag von Waldeck-Frankenberg in Hessen ist ein Abgeordneter der rechtsradikalen „Republikaner“ (Reps) für das ehrenamtliche Richteramt vorgeschlagen worden: mit einer Zweidrittelmehrheit von SPD, CDU, FDP, Freien Wählern und Reps. Ausgerechnet am Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) soll der „Republikaner“ tätig werden, einem Gericht, vor dessen Schranken auch Asylverfahren verhandelt werden.

Bei der Abstimmung hatte nur die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen gegen den „Republikaner“ gestimmt, vier Sozialdemokraten hatten sich enthalten. Für den bündnisgrünen Reinhard Deutschendorf ist der Vorgang ein „Beweis für das Unvermögen der Altparteien, mit den rechtsextremistischen Kräften in den Parlamenten angemessen umzugehen“. Nach dem Wahlerfolg der DVU in Sachsen-Anhalt sei dies „die nächste bittere Lektion über das Vordringen der Rechtsradikalen in Ämter und Funktionen“.

Abgeordnete von SPD, CDU und FDP wollten ihre Wahlentscheidung nicht kommentieren. Die Bündnisgrünen appellierten gestern an den VGH, die Bestellung des „Republikaners“ zum ehrenamtlichen Richter zu verhindern – durch ein Veto gegen den Personalvorschlag. kpk

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen