: Mit roter Farbe übergossen
■ Wieder Protestaktion am Brecht-Denkmal vor Berliner Ensemble
Am Brecht-Denkmal vor dem Berliner Ensemble hat sich am Mittwoch abend ein Mann anketten und mit roter Farbe übergießen lassen. Der Mann, der sich als „illegitimer Sohn Bertolt Brechts“ bezeichnet, erschien zunächst in einer Ritterrüstung und legte dem Denkmal-Brecht eine eiserne Halskette an, an die er sich von einem anderen Mann anschließen ließ. Anschließend rezitierte er eigene Texte und betonte, daß er das Werk seines „Vaters“ fortsetzen wolle.
Auch wollte er gegen die DVU protestieren, wie ein Polizeibeamter sagte. Als die Polizei erschien, ließ sich der Mann wieder von der Kette freischließen und sorgte für eine Reinigung des Denkmalsockels. Eine ähnliche Aktion hatte der Mann bereits im April unternommen, nachdem er vier Wochen lang das Denkmal des Dramatikers jeden Tag pünktlich um 13.00 Uhr auf Hochglanz polierte, dann aber plötzlich mit roter Farbe übergoß.
Das Berliner Ensemble, das von Brecht und seiner Frau Helene Weigel 1949 gegründet worden war, steht im Mittelpunkt der diesjährigen Feiern zum 100. Brecht- Geburtstag. Das Bronzedenkmal von Fritz Cremer war zu DDR- Zeiten zum 90. Geburtstag des Dichters (1898–1956) eingeweiht worden. dpa
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