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Milošević gibt dem Druck nicht nach

■ Sanktionen wegen Kosovo-Konflikt verärgern Belgrad und Moskau

Belgrad/London/Tirana (AFP/ rtr) – Auch die neuen Sanktionen gegen Belgrad haben den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević im Kosovo-Konflikt nicht zum Einlenken bewegen können. Nach einem Treffen mit den US- Gesandten Richard Holbrooke und Robert Gelbard lehnte er am Samstag abend eine internationale Vermittlung erneut ab. Die Frage stelle sich seit dem Referendum von Ende April nicht mehr, sagte Milošević nach dem Treffen. Das viereinhalbstündige Treffen zwischen Milošević und den US-Gesandten löste nach Angaben aus US-Delegationskreisen von gestern „gar nichts“.

Zuvor hatte die internationale Kontaktgruppe am Samstag bei einem Außenminister-Treffen der sieben führenden Industrienationen (G7) in London einen Investitionsstopp gegen Belgrad verhängt. Er soll sofort wirksam werden und sich vorwiegend auf den serbischen Teil Jugoslawiens begrenzen. Montenegro, das zusammen mit Serbien die Bundesrepublik bildet, unterstützt den internationalen Druck in der Kosovo- Krise. Der Kontaktgruppe gehören die USA, Italien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Rußland an. Beim G7-Treffen erhielt sie die Unterstützung Kanadas und Japans.

Rußland, das die Sanktionen nicht mittrug, kritisierte die „negative Reihe von Drohungen“ und warnte vor einem „neuen blutigen Krieg“ auf dem Balkan. „Jeder übereilte Vorstoß könnte die Stabilität in Europa gefährden“, warnte Rußlands Vize-Außenminister Igor Iwanow.

Das Außenministerium Albaniens verlangte gestern vom Ausland stärkeren Druck auf Belgrad, um die „Politik des Krieges und Blutvergießens zu beenden“. Die Serben müßten an den Verhandlungstisch unter Vermittlung des Auslandes gebracht werden. Nur so sei „ein zweites Bosnien“ zu verhindern, hieß es. Am Vortag hatte Ministerpräsident Fatos Nano gewarnt, kriegerische Entwicklungen im Kosovo würden alle dringend benötigten ausländischen Investitionen in Albanien verhindern.

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