: Organisiertes Chaos
■ Schanzenviertel: Altonaer SPD verlangt Handlungskonzept für den Krisenstadtteil
Mit scharfen Worten verlangt Altonas SPD ein funktionierendes Krisenmanagement für das Schanzenviertel. Während der Stadteil mit drogen- und sozialpolitischen Problemen kämpfe, stritten sich die Bezirke fortwährend um Zuständigkeiten. Denn die Schanze hat das Pech zu drei kommunalen Fürstentümern zu gehören: zu Mitte, Eimsbüttel und Altona.
Brigitte Meyer, Vorstandsmitglied der Altonaer SPD-Fraktion, hat die „Egoismen der beteiligten Bezirke und Fachämter“ als Verursacher für die „organisierte Unverantwortlichkeit“ ausgemacht. Es müsse endlich ein Handlungskonzept her, das dem Viertel „Entwicklungspriorität“ einräume. Unter der Federführung der Stadtentwicklungsbehörde sollen die drei Bezirksamtsleiter aktiv werden. Selbsthilfe zu mobilisieren müsse dabei im Mittelpunkt stehen.
„Wir kritisieren die Blockadepolitik einzelner Bezirksämter und das Unvermögen der Fachbehörden, hier die Kräfte zu konzentrieren“, so Meyer. Schließlich sind alle betroffenen Bezirke sogar SPD-geführt. Als der große Bremser gilt vor allem Mitte-Bezirksamtsleiter Rolf Miller (SPD). Doch auch Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL) muß sich Untätigkeit vorwerfen lassen.
Mit einem Antrag für kommenden Donnerstag fordert die SPD-Fraktion Altona ihren Bezirksamtsleiter auf, die Sache in die Hand zu nehmen und mit allen Beteiligten „kurzfristig eine Arbeitsgruppe zu gründen“. Die soll sich nicht nur um die „reaktive Krisenbewältigung“ – also die Debatte um den Gesundheitsraum „Fixstern“ – kümmern, sondern auch um „Sauberkeit, die Verkehrsbelastung und die wachsende Armut im Stadtteil“. Im Visier der Altonaer SPD steht auch das umstrittene „Afrikazentrum“, das jungen Schwarzen Alternativen zum Drogenmilieu anbieten soll und von Mitte leidenschaftlich abgelehnt wird. sim
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