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Indonesiens Regierung läßt unabhängige Gewerkschaft zu

■ Die Menschenrechtsorganisation des Landes fordert eine Untersuchungskommission wegen Suhartos Vergehen

Jakarta (AP/AFP) – Die indonesische Regierung hat die größte unabhängige Gewerkschaft des Landes wieder offiziell zugelassen. Das teilte Arbeitsminister Fahmi Idris nach einem Gespräch mit Präsident B.J. Habibie mit. Die Gewerkschaft wird von Muchtar Pakpahan geführt, der nach dem Rücktritt des früheren Präsidenten Suharto freigelassen wurde.

Inzwischen mehren sich die Stimmen, die ein entschiedenes juristisches Vorgehen gegen Suharto fordern. Die nationale Menschenrechtskommission verlangte von der neuen Regierung die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, der die Vergehen Suhartos und seines Clans rückhaltlos aufklären soll. Mit dem Ausschuß solle zudem vermieden werden, daß die Bevölkerung in Selbstjustiz gegen Suhartos Familie vorgeht, sagte der Vizevorsitzende der Kommission, Marzuki Darusman. Die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses sei ein erster Test für die neue Führung um Habibie.

Friedensnobelpreisträger Bischof Carlos Belo rief die Armee zum Rückzug aus dem seit mehr als 20 Jahren besetzten Ost- Timor auf. Er wolle nach Jakarta kommen und darüber mit Habibie und dem Chef der Streitkräfte, General Wiranto, sprechen, sagte Belo in Dili, der Hauptstadt Ost-Timors. Habibie hatte am Vortag einen Rückzug der Armee ausgeschlossen.

Die indonesische Opposition steht nach dem Rücktritt Suhartos vor einem Neubeginn. Konzepte, die über einen Sturz des Diktators hinausweisen, gibt es bislang nicht. Das entscheidende Wort haben die islamischen Religionsgemeinschaften. Tagesthema Seite 3

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