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Lokalkoloratur

Unser Erster Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) ist ein Held. Auf einer Schwuso-Wahlkampfveranstaltung am Donnerstag abend unter dem Motto „Niemand kann uns jetzt noch aufhalten“ führte er aus, daß er schon zweimal Schirmherr für Lesben und Schwule war: Zur Zeit der sozialliberalen Koalition beim „Festival der Chöre“. Damals fand sich nie-mand anderes im Senat. Und dieses Jahr für den „Christopher-Street-Day“ (CSD), auf dessen Parade er nicht auftauchte. Auch die Regenbogenflagge auf dem Rathaus wehen zu lassen, lehnte er ab: „Ich wollte nicht.“ Es sei „für die Integration nicht von Bedeutung“. Außerdem verbiete er ja schließlich auch Gelöbnisse der Bundeswehr auf dem Rathausmarkt. „Ich würde keiner gesellschaftlichen Gruppe dieses Recht einräumen.“ Dafür aber würde er gern Schwulen und Lesben das Recht einräumen, Kinder zu adoptieren. Allerdings müßten Homosexuelle denselben strengen Kriterien ausgesetzt werden wie Hetero-Paare. Niemand solle glauben, „daß sich danach das Gelobte Land auftut“. Positives wußte unser Bürgermeister über das Motto des CSD '98 „Für den Wechsel“ zu sagen: „Das gefällt mir schon.“ sim

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